Da geht was gegen zu viel Licht ins Dunkel

27. November 2022

Leuchtreklame gilt mancherorts noch immer als Symbol des wirtschaftlichen Wohlstands. Wenn sie allerdings für Anrainer die Nacht zum Tag macht, hält sich die Freude in Grenzen. Doch es kann gelingen, einen Kompromiss zu finden: Das Beispiel aus einem Vorchdorfer Gewerbegebiet zeigt das.

Feldham ist als Wohngebiet von allen Vorchdorfer Ortschaften am stärksten durch benachbartes Gewerbe betroffen. Trotz Maßnahmen zum sogenannten Immissionsschutz, z. B. Lärmschutzwände bei starkem Lieferverkehr, kann hier nicht mehr wirklich von einer Idylle die Rede sein. Wenigstens machen ja die meisten irgendwann die Lichter aus? – Weit gefehlt.

Leuchtreklame in Feldham

Gewerbliches „Wetterleuchten“ in Feldham

Das weithin sichtbare Firmenzeichen der neu hier ansässigen Meyer Logistik überstrahlte den Himmel mit großer Lichtstärke die ganze Nacht hinduch – durchaus zum Unmut nicht weniger Feldhamer:innen. Sie schimpften zwar, doch geraume Zeit wandte niemand sich an die Verantwortlichen des Unternehmens.

Ein beherzter Vorstoß zeitigt Erfolg

Ende Oktober ergriff dann Bernhard Ettinger die Initiative und informierte Meyer Logistik schriftlich über die Beschwerden – garniert mit Fotos und einer Begründung, die auch den schädlichen Einfluss der Lichtverschmutzung auf die Tierwelt hervorhob. Die Antwort kam nach gut einer Woche: Man habe sich des Themas bereits angenommen. Es sei vorgesehen, die Beleuchtung um 22 Uhr abzuschalten, außerdem solle die Lichtstärke verringert werden. Dafür müsse noch eine Umprogrammierung erfolgen, die aber bereits in die Wege geleitet sei, „damit einer guten nachbarschaftlichen Zukunft nichts im Wege steht“.

Sogar die Firma, die mit dem „Dimmen“ der Beleuchtung betraut wurde, setzte sich direkt mit Ettinger in Verbindung. Die Leuchtstärke ist inzwischen bereits reduziert, wie INVO.report erfuhr; die komplette nächtliche Abschaltung ließ zuletzt noch auf sich warten. Ettinger ist jedoch zuversichtlich. Und er bewertet es positiv, dass sich durch eine angemessene Vorsprache solche potentiellen Konflikte beilegen lassen.

Mehr erfahren:

  • Info des Landes Oö. mit weiterführenden Links, z. B. zu mustergültiger Beleuchtung in oö. Gemeinden oder einem Leitfaden zur Außenbeleuchtung
  • Die Umweltberatung fasst die ökologischen Folgen der Lichtverschmutzung übersichtlich zusammen.
  • Advent, Advent … Tipps für eine sparsame und umweltfreundliche Weihnachtsbeleuchtung

Ein Gedanke zu „Da geht was gegen zu viel Licht ins Dunkel

  1. Franz Steinhaeusler

    Ich sage hier einmal an dieser Stelle: Danke Bernhard für Dein Engagement.

    Die Lebensqualität in Feld(?)ham hat von Jahr zu Jahr spürbar nachgelassen. Viel Verkehr, grassierende Flächenversiegelung, Licht- und Lärmverschmutzung.
    Auch die wieder beginnende Lärmverschmutzung durch die Pfeiferei des Stern und Hafferl Zugs (es wurde versprochen, wenn die Lichtampelanlage der Kreuzung Kösselwanger Strasse kommt, wird nicht mehr gepfiffen. Das wurde seit Sept. 2021 im grossen und ganzen eingehalten). Seit etwa mehr als einer Woche beginnen sie wieder damit, scheinbar willkürlich zu pfeifen. Angesprochen am Vorchdorfer Bahnhof erhielt ich keine Begründung, sondern im Gegenteil, nur rotzfreche Antworten dafür.

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