Wie ich meine Liebe zur Pemperlbahn intensivieren möchte

4. Februar 2023
Nahverkehrskolumne von Andrea Hahn

Mittlerweile bin ich schon eine etwas erfahrenere Öffi-Nutzerin und muss hoffentlich nicht mehr so schnell von einem netten Buschauffeur „gerettet“ werden, weil ich in der falschen Richtung unterwegs bin. Das kann mir ja auf der Vorchdorferbahn (vulgo Pemperlbahn) zwischen Vorchdorf und Lambach nicht passieren. Dafür gibt es auf dieser Strecke dringende Verbesserungspotentiale.

Die derzeit eingesetzten wunderschönen Triebwägen sind zwar schon etwas jünger als die für Nostalgiefahrten genutzten Wägen aus 1912, aber dennoch für die tägliche Nutzung nicht mehr zeitgemäß. Die Türen müssen teils mit einigem Kraftaufwand händisch geöffnet werden, und der Einstieg ist alles andere als barrierefrei. Aus unerfindlichen Gründen bekommt aber diese als Anbindung an die Westbahn so wichtige Strecke erst 2026 neue Triebwägen, und da auch nur gebrauchte.

Ein weiteres unverständliches Manko ist die seltene Frequenz der Fahrten. Die Zugverbindung von Vorchdorf nach Lambach stellt eine wichtige Anbindung zur Westbahnstrecke dar. Nicht nur Schülerinnen* und Arbeitnehmerinnen nutzen diese Bahn, um nach Lambach, Wels, Linz oder Salzburg zu gelangen. Auch für Kulturinteressierte, Shopperinnen und Touristinnen (das Salzkammergut ist Kulturhauptstadt 2024!) ist doch eine dichter getaktete Verbindung, die nicht um 20:40 Uhr endet, unabdingbar.

Diese Verbindung nach Lambach ist verkehrspolitisch wahrscheinlich noch bedeutender als die nach Gmunden und muss daher unbedingt an diese angeglichen werden. Was nutzt einem das Klimaticket, wenn man vom Theater in Linz erst am nächsten Tag um 5:22 Uhr heimfahren kann?

Diesbezügliche Anfragen an Verkehrslandesrat Mag. Günther Steinkellner und Dipl.-Ing. Herbert Kubasta (beim Verkehrsverbund für Organisation zuständiger Geschäftsführer), die Taktung der Züge Vorchdorf–Lambach zu erhöhen und die Ausweitung der Fahrzeiten wie bei der Verbindung Vorchdorf–Gmunden vorzunehmen, sind noch in Arbeit (Steinkellner) oder wurden abschlägig beantwortet (Kubasta).

Da ich glaube, dass viele Menschen eine bessere Verbindung zur Westbahnstrecke möchten, habe ich hier eine Onlinepetition ins Leben gerufen, die unterzeichnet und auch weiterverbreitet werden kann.

Bitte unterstützen Sie dieses wichtige Anliegen – nicht zuletzt wird Vorchdorf damit wieder ein Stück lebenswerter!

Als Nachtrag zum letzten Artikel über die Vorchdorferbahn kann ich vermelden, dass das Klimaticket OÖ Gesamt zwar von 695 Euro auf 550 Euro verbilligt worden ist. Trotzdem ist Oberösterreich von den in anderen Bundesländern schon umgesetzten 365 Euro noch weit entfernt.

*Alle sind mitgemeint.

2 Gedanken zu „Wie ich meine Liebe zur Pemperlbahn intensivieren möchte

  1. Bettina Hutterer

    Ich nutze die Stern&Hafferl Bahn nach Lambach und nach Gmunden regelmäßig und schätze sie sehr. Meine Liebe beruht vielleicht auch ein bisschen auf dem Charme der alten Garnituren, aber v.a. bin ich dankbar, überhaupt einen Anschluss in beide Richtungen zu haben, davon können viele Gemeinden nur träumen. Ich wünsche mir auch eine bessere Taktung zur Westbahnstrecke und unterstütze jegliche Bemühungen dahin, z.B. die Verbindung nutzen so gut es geht.
    Bezüglich Kulturhauptstadt wurde bisher mehr Schwerpunkt auf die Strecke Attnang Puchheim-Ausseerland gelegt und mit der ÖBB verhandelt. Daher ist es seit dem neuen Fahrplan auch möglich, Freitag und Samstag um 22:30 Uhr von Linz mit dem Zug nach Vorchdorf zu kommen, mit 2x umsteigen und 1,5 Stunden Fahrzeit natürlich nicht besonders attraktiv. Ich bin zuversichtlich, dass in den nächsten Jahren weitere Verbesserungen folgen.

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  2. Wolfgang Ettinger

    Hallo liebe Andrea Hahn,
    beim lesen deiner Zeilen sitze ich gerade im Wartebereich der ÖBB. Die Fahrt nach Niederösterreich in der Früh „Perfekt“; Rückfahrt auf Westbahnstrecke „Nicht Genügend“: planmäßige Ankunft in Wels Hbf 18.40 Uhr, Weiterfahrt nach Lambach Abfahrt 20.23 Uhr 😳

    Dann die Weiterfahrt mit der „Pemperlbahn“ perfekt, die Wartezeit in Wels über 1 Stunde und 40 Minuten. 😱 „Nicht genügend, setzen“ würde man in der Schule womöglich sagen.

    Also liebe ÖBB, bitte handeln, damit unsere „Pemperlbahn“ nicht verhungert.

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