6. Oktober 2024
Reportage
Es ist ja schon lange kein Geheimnis mehr, dass Vorchdorf mit seiner Präsentation für die Gartenzeit 2031 erfolgreich war – wir haben gratuliert. Seither wird, von einigen Ausnahmen abgesehen, ein richtiggehendes Staatsgeheimnis um diesen Event gemacht. Am kommenden Donnerstagabend, den 10. Oktober 2024, werden sich mit einer Informationsveranstaltung für „Anrainer:innen und interessierte Vorchdorfer:innen“ in der Kitzmantelfabrik aber alle Nebel lichten. Das Projektteam wird Einblick in die Vorhaben geben – wir haben einen ersten Überblick.
Im Zuge einer ÖVP-Bürgertour Anfang Mai wurden bereits einige Katzen aus dem Sack der Gartenzeit 2031 gelassen – tja, Beziehungen muss man halt haben, um an solche Informationen zu kommen. Uns wurden trotz vieler Versuche die Unterlagen vorenthalten, einzig der Hinweis, wir könnten diese ja im Gemeindeamt einsehen.
Gesagt, getan. Nach einer raschen und freundlichen Terminbestätigung seitens des Chef-Sekretariats der Gemeinde durften wir die knapp über 50 Seiten einsehen – mit Betonung auf einsehen! Vor der Übergabe der Projektmappe gab es tatsächlich den Hinweis, dass weder Fotos noch Notizen erlaubt sind! Nach ungläubiger Rückfrage, das könne wohl nur ein Scherz sein, war zu erfahren, dass die Gemeindemitarbeiterin dementsprechend instruiert wurde – ihr kann man also keinen Vorwurf machen.
Von wem dagegen diese geheimdienstlich anmutende Anweisung kam, wurde nicht preisgegeben, der Phantasie dagegen sind diesbezüglich keine Grenzen gesetzt. Ob der grimmige Blick des Bürgermeisters ein Zeichen dafür war, dass ihm das Studium der Unterlagen eigentlich nicht geschmeckt hat und ihm ein Rauswurf wie bei der jüngsten Pressekonferenz näher gelegen hätte, ist jedenfalls nicht überliefert.
Info-Abend: Ein Besuch lohnt sich
Ohne zu wissen, wie detailliert die Präsentation am kommenden Donnerstag geplant ist: Inhaltlich sieht es wirklich sehr interessant aus, was alles in und für Vorchdorf geplant ist! Es ist davon auszugehen, dass viele Projekte nachhaltig für den Ort wirken werden, also auch nach 2031 – sei das die Ortsgestaltung, aber auch die Infrastruktur, wie z. B. mit Geh- und Radwegen. Es wird auf einige Ideen zurückgegriffen, die bereits vor über einem Vierteljahrhundert von einer Studentengruppe geboren wurden – ein Beweis, dass gut Ding wirklich Weile brauchen kann; in Vorchdorf 25 Jahre.
Als Hotspots vorgesehen sind das Veranstaltungszentrum Kitzmantelfabrik, die Starzinger Wiese, die Teichwiese bei den Dietmair-Teichen sowie die Brauerei Schloss Eggenberg. Insgesamt steht damit eine Fläche von rund 7,3 ha zur Verfügung! Diese vier Eventlocations werden zudem unterschiedliche Mottos bedienen, alles aber unter dem Spannungsbogen Blumen & Hochzeit.
Der Plan: Land OÖ zahlt, Vorchdorf profitiert
Die Gesamtkosten liegen bei rd. 4,95 Mio. Euro, wobei ca. 55 % davon als Errichtungs-, der Rest als Erhaltungskosten budgetiert sind. Es wird im Ort also einiges neu errichtet werden. Den Großteil des Gesamtbudgets, nämlich 4,2 Mio. Euro, wird das Land tragen. Man geht davon aus, dass die Eintrittsgelder etwa 10 % zum Budget beitragen, Sponsoren dagegen spielen in der Finanzplanung mit 50.000 Euro eine eher untergeordnete Rolle. Grundsätzlich hat sich Vorchdorf an den Budgets und Erfahrungen früherer Veranstaltungen, wie z. B. in Wolfsegg, orientiert. Wichtig: Die Planung geht davon aus, dass Vorchdorf keine Kosten entstehen.
Reges Interesse am kommenden Info-Abend sollte dem Projektteam die nötige Motivation liefern, um aus der Gartenzeit 2031 ein Erfolgsprojekt für Vorchdorf zu machen. Auch wenn die Geheimniskrämerei leider wieder einmal anderes vermuten lässt, man kann nur positiv denken und hoffen, dass bei der Gartenzeit 2031 auch politisch alle an einem Strang ziehen. Übrigens, ohne es konkret zu wissen, am Donnerstag sollten Fotos und Notizen, vielleicht sogar Fragen, zugelassen sein.
Der INVO.report möchte die Veranstaltung – eine zeitgemäße, offene Kommunikation vorausgesetzt – gerne in Form einer regelmäßigeren Berichterstattung begleiten. Wir wünschen dem Organisationsteam viel Erfolg. Vorchdorf kann good news dringend brauchen!
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