13. Oktober 2024
Hochgesteckte Ziele verfolgt die Arbeitsgruppe, die das Konzept für die Vorchdorfer „Gartenzeit“ im Jahr 2031 entwickelt und erfolgreich beim Land Oberösterreich eingebracht hat. Details der Pläne erfuhr die Öffentlichkeit am vergangenen Donnerstag bei einem Informationsabend in der Kitzmantelfabrik.

Logo der „Gartenzeit“ (Abb.: vorchdorfonline.at)
Als „kleine Schwester der Gartenschauen“ stellte Elke Lumetsberger, Landesinnungsmeistern der Gärtner und Floristen und seit zehn Jahren Vorchdorferin, die bisher erst einmal in Wolfsegg durchgeführte „Gartenzeit“ vor. Dieses Veranstaltungsformat umfasst bei gleicher Thematik mit dreimonatiger Dauer und einer Fläche von fünf Hektar tatsächlich genau die Hälfte des Ausmaßes der Gartenschauen.
Ein Neujahrsvorsatz wird durchgezogen
Als zeitliche Herausforderung beschrieb Gerhard Radner den Sprint zwischen Ausschreibung und Zuschlag der „Gartenzeit“ an Vorchdorf. Radner nimmt als Vorstandsmitglied des Werberings und Gemeinderat an der Arbeitsgruppe teil. Drei Tage vor Weihnachten habe man die Ausschreibung des Landes erhalten und quasi als Neujahrsvorsatz beschlossen, dass Vorchdorf sich bewirbt – zunächst für die Gartenschau. Die Arbeitsgruppe habe auf Grundlage erster Ideen Kontakt mit Anrainern infrage kommender Flächen aufgenommen, mit positivem Echo.
Gemeindevorstand und Gemeinderat stimmten dem Projekt einstimmig zu; Ende März wurde das Konzept eingereicht und kurz darauf in Linz präsentiert, und zwar im Beisein der Mitbewerber wie Wels und Bad Goisern. Der Rest, der Zuschlag für die „Gartenzeit“ von Mitte März bis Mitte September 2031 in Vorchdorf, ist Geschichte.
Kernstück: ein grünes Herz für Vorchdorf
Interessante Rahmenbedingungen waren es teilweise, die – neben geeigneten Flächen – für das Konzept erhoben wurden. So stellte sich heraus, dass die Gastronomie im Umkreis von fünf Kilometern über rund 1000 Sitzplätze innen plus 600 in Außenbereichen bietet. Die Kitzmantelfabrik als inzwischen etablierte Hochzeitslocation lieferte den Anlass für das Motto „Blütenhochzeit“. Rund um die ehemalige Leder- und Schuhfabrik soll auch der Schwerpunkt „Kultur und Feiern“ angesiedelt werden. Die örtlichen Vereine sind aufgefordert, an den Wochenenden während der „Gartenzeit“ das gastronomische Angebot in der Kitzmantelfabrik zu übernehmen.
Grüne Gestaltungsideen gibt es für den gesamten Bereich Kitzmantelfabrik/Kitzmantelvilla, wo auch eine Parkbühne angedacht ist, dann weiter zur Starzingerwiese hinter dem Unimarkt. Herzstück des Konzepts ist die Teichwiese. Dort sollen bis zu zehn Themengärten entstehen, erschlossen durch Wege. Nachhaltigkeit ist hier das Ziel, denn diese Fläche soll dauerhaft als Naherholungsgebiet mitten im Ort die Lebensqualität erhöhen.
Eingebunden ist auch die Brauerei mit eigenen Freiflächen. Angedacht ist hier zusätzlich eine Reaktivierung des Bahngleises, das vom Bahnhof bis zur Brauerei führt. Weitere Teile des Konzepts sehen z. B. einen Laudachsteg im Bereich Peslgries vor.
Die Erfahrungen mit der ersten „Gartenzeit“ in Wolfsegg im Jahr 2023 schilderte Manfred Ettinger, dortiger Geschäftsführer, der auch die Vorchdorfer Arbeitsgruppe beriet, als positiv. Etwa 60 Interessierte waren der Einladung zum Informationsabend gefolgt; auch sie nahmen die Präsentation überwiegend positiv auf. Bedenken hinsichtlich des Verkehrs bzw. der Besucherströme bezogen sich teils auf bereits derzeit bestehende Probleme. Dass in den drei Monaten der Veranstaltungen mehr Menschen auf den Flächen zu erwarten seien, sah Gerhard Radner als Preis für eine langfristige Aufwertung, die zukünftigen Generationen zugute komme – ein Herzensprojekt.