15. Oktober 2024
Eröffnungsbericht
Besonders breit gefächert präsentiert sich die am Sonntag im Schloss Hochhaus eröffnete Ausstellung von Sammlung und Galerie Tanglberg. Es ist die letzte, die Erich Spitzbart im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres kuratiert hat. Die Vernissage zog ein großes Publikum an.

Rudol Leitner Gründberg im Weißen Raum II
Die Vielfalt der Exponate ist tatsächlich ein herausragendes Merkmal dieser Ausstellung, die von den großformatigen und farblich starken Malereien von Maria Moser und Rudolf Leitner Gründberg über Masken und Textilien aus Afrika sowie eine Performance von Yama Kowa bis hin zu fotografischen Künstlerportraits von Erika Schmied reichen, daneben noch verschiedenen Werken aus dem Fundus und – in der Galerie Tanglberg – Werken von Jakob Gasteiger.
Warum haben wir die Kunst?

Galerist Erich Spitzbart begrüßte gut gelaunt
Die schiere Menge der reich ausgestatteten Schau kommentierte Spitzbart mit leiser Ironie: Es sei „natürlich alles zu viel“; der Vorteil bestehe aber darin, dass man nicht mehr auszumalen brauche. Daneben erklärte er den Ablauf dieser Vernissagen damit, dass man den ersten Rundgang mit einem rein gefühlsmäßigen Eindruck absolviere, um dann, nach den einführenden Worten von Peter Assmann, dasselbe noch einmal tun zu können, nun aber als „Kunstversteher“.

Fachkundig und einordnend: Einführung durch den Kunsthistoriker Peter Assmann
Mit Bezügen zu aktuellen (Kriegs-)Ereignissen legte Dr. Peter Assmann diese Einführung dann ernster an – Nietzsche zitierend: „Wir haben die Kunst, damit wir nicht an der Wahrheit zugrunde gehen.“ Kunst, wie etwa die Werke von Moser und Leitner Gründberg, ist laut Assmann Anwältin einer notwendigen größeren Idee; etwas, dem wir heute zunehmend skeptisch gegenüberstehen. Sie setzt den italienischen Begriff emozione um. Das bedeutet nicht einfach Gefühliges, sondern ein tiefes Erkennen und Fühlen, und zwar in einem größeren Zusammenhang.
Den Bogen zu seinen Bemerkungen zur gegenwärtigen Politik und den damit verbundenen Ängsten schlug Assmann mit einem weiteren Zitat, dass auch die Bedingungen für die Entstehung von Kunst betreffen: „It is only when we are no longer fearful that we begin to create.“ (William Turner)
Die Ausstellung ist bis zum 30. März 2025 geplant. Ausführlichere Angaben zu den Küntler:innen und ihren Werken finden sich in der Presseinformation.

Nach der Eröffnung, v. l. n. r.: Rudolf Leitner Gründberg, Peter Assmann, Erich Spitzbart, Maria Moser, Erika Schmied, Yama Kowa

Afrikanische Textilien und Masken vom Anfang des 20. Jahrhunderts

Zwei Werke von Rudolf Leitner Gründberg in der Kunstkammer, früher Kapelle des Schlosses Hochhaus

Starke farbliche Eindrücke: Malerei von Maria Moser im Blauen Raum

Über 50 Künstlerportraits der Fotografin Erika Schmied im Gang
SCHÖNE RÄUME
SCHÖNE u. GUTE KUNST
AUSERWÄHLTE MENSCHEN!
EINE KULT UR BE REICH ER UNG!
IM TIEFEREN SINN!!
Viel Erfolg!