„Das Wichtigste ist, dass man der Architektur Raum gibt“

18. November 2024

Eine prominente Auszeichnung ist es, die am vergangenen Freitag in der Kitzmantelfabrik vergeben wurde. Der Österreichische Bauherrenpreis würdigt speziell den Beitrag, den Auftraggeber:innen und Bauherr:innen zur Baukultur leisten.

Architekt:innen allein können nichts bewirken, wenn diejenigen, für die sie etwas bauen sollen, sie nicht lassen bzw. sie vielleicht auch inspirieren, in eine im buchstäblichen Sinne konstruktive Auseinandersetzung einsteigen, bei der dann Architektur entsteht, die besonders, nachhaltig, zukunftsweisend und – auch das ist nicht „out“ – schön, vornehmer ausgedrückt: ästhetisch ist.

Der Fabriksaal der Kitzmantelfabrik wurde bei der Preisverlaihung selbst lobend erwähnt.

Der Rahmen der Preisverleihung ist selbst ein Beispiel dafür. Die architektonische Neugestaltung der Kitzmantelfabrik, Ergebnis eines Architektenwettbewerbs, wäre ohne die Offenheit und Initiative der damaligen Gemeindevertretung unter Führung von Bürgermeister Josef Schwaha nicht denkbar gewesen. Wobei: „Es ist manchmal ein Glück, wenn das Geld weniger wird“, bemerkte beim Festakt Max Luger, der zusammen mit seinem damaligen Partner Franz Maul den Zuschlag für die Revitalisierung der Fabrik bekam. Die Gestaltung des zuletzt eröffneten Fabriksaals, Ort der Veranstaltung, sei ein Beispiel dafür, dass es gut sein kann, wenn man zur Reduktion gezwungen ist.

Gebäude wie die Kitzmantelfabrik sind für die Architektur leicht zu verstehen, weil sie für sich stehen; soll heißen, dass eine so massiv überzeugende Bauweise für einen Umbau klare Orientierung gibt, meinte Luger, der auch Präsident der Zentralvereinigung Oberösterreich der Architekt:innen ist. (Die Bundes-ZVA ist Preisvereleiherin.)

Kurzbeschreibungen der nominierten Projekte vor dem Eingang

Aktuelle Herauforderungen wie nachhaltiger Umgang mit Flächen – Stichwort Boidenversiegelung – und z. B. auch Materialien wie Holz kamen vor der eigentlichen Preisverleihung ebenfalls zur Sprache. „Das Wichtigste ist, dass man der Architektur Raum gibt und den Prozess zulässt“, zitierte die Einladungskarte zur Preisverleihung einen vorjährigen Preisträger, Dennis Lin.

Über die prämierten Projekte informiert im Detail die Seite der ZVA, auch per Videos.

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