28. November 2024
In eigener Sache
Die journalistische Qualität von Medien ist keine Sache der Größe, der Reichweite oder der Auflage. Sie hängt vielmehr von der Grundhaltung und der gelebten Praxis ab. Der INVO.report hat bereits zu Beginn seines Erscheinens in einem Editorial seine journalistischen Grundsätze offengelegt. Mit der Anerkennung des Ehrenkodex‘ des Österreichischen Presserates dokumentieren wir das noch einmal verbindlicher.
Um Regeln für die Wahrung der journalistischen Ethik geht es in diesem Ehrenkodex. Verstöße dagegen werden in Beschwerdeverfahren vor einem der Senate des Presserates verhandelt, und teilnehmende Medien unterwerfen sich den dort getroffenen Entscheidungen. Mit dabei sind praktisch alle namhaften Printmedien, außerdem eine Reihe freier Radio- und TV-Sender. Krone und Heute sind Beispiele für Medien, die nicht dazu gehören.
Von Genauigkeit bis Interessenkonflikt
In zwölf Punkten listet der Presserat auf, wozu sich die teilnehmenden Medien verpflichten. Dazu zählen Dinge, die von seriösem Journalismus ganz selbstverständlich erwartet wird, z. B. Korrektheit und Genauigkeit in Berichterstattung und Recherche sowie Richtigstellungen bei falschen Darstellungen; die klare Unterscheidung zwischen Nachrichten und Kommentaren oder die deutliche Kennzeichnung von bezahlten Einschaltungen und Berichten.
Auch mögliche oder tatsächliche Einflussnahmen auf Veröffentlichungen sollen für Leser:innen transparent sein. Das spielt typischerweise etwa bei Reiseberichten oder Gastronomiekritiken eine Rolle. Es geht aber auch darum, dass Mitgliedschaften in Organisationen, Parteien usw. bekannt sein sollten, weil Naheverhältnisse von Journalist:innen zu bestimmten Gruppierungen Zweifel an ihrer Objektivität wecken können.
Die Arbeitsweise eines Medeiums muss außerdem Dinge wie den Persönlichkeitsschutz angemessen berücksichtigen, pauschale Verunglimpfungen und Diskriminierung unterlassen. Einen heiklen Punkt stellen in der täglichen Berichterstattung immer wieder Grenzfälle dar, wo z. B. öffentliches Interesse und Persönlichkeitschutz gegeneinander abzuwägen sind.
Was bedeutet der Ehrenkodex?
Der Presserat ist ein Korrektiv für journalistisches Fehlverhalten. Seine Entscheidungen werden nicht selten veröffentlicht und rufen so die Maßstäbe für seriösen Journalismus ins Bewusstsein. Die Redaktion des INVO.reports hat sich dazu entschieden, die Richtlinien des Ehrenkodex einzuhalten. Eine reguläre Teilnahme bzw. Mitgliedschaft gibt es allerdings für reine Online-Medien nicht, daher handelt es sich um eine Selbstverpflichtung.