Update #13: Zählstelle Pfandsystem – Vorchdorf startet erst 2026?

14. Jänner 2025

Der Start der Sortier- und Zählstelle in Vorchdorf verzögert sich und soll erst in einem Jahr losgehen. Das berichtet zumindest die Krone heute Dienstag in einem Online-Artikel. Darf sich die Anrainergemeinschaft tatsächlich bereits über einen ersten Erfolg freuen? Verdient hätte man es sich auf jeden Fall – wenn es denn den Tatsachen entspräche. Wir klären auf.

Die Logistik hinter dem neuen Pfandsystem ist sehr komplex, und man muss die Unterschiede zwischen „Sortieranlagen“ und „Zählstellen“ kennen und verstehen. Alle Gebinde, die über Automaten im Lebensmitteleinzelhandel gesammelt werden, gehen direkt in große „Sortieranlagen“. Für die sogenannte „manuelle Rücknahme“, also Gebinde von Kleinbetrieben (wie z. B. einem Würstelstand) braucht es Betriebsstätten, die diese in Säcken angelieferten PET-Flaschen und Aludosen sortenrein sortieren, zählen und verpressen. Eine von vier derartigen Anlagen soll in der Vorchdorfer Pampa in Betrieb gehen.

Danach wird das Material von den Zählstellen in große Sortieranlagen verfrachtet und dem eigentlichen Recyclingprozess zuführt, der für die Kreislaufwirtschaft notwendig ist. Diese Anlage soll ab 2026 im Burgenland in Betrieb gehen, für 2025 gibt es eine Übergangslösung in Niederösterreich.

Fakt ist also, dass sich der Start der großen Sortieranlage im Burgenland verzögert. Zwei der „kleineren“ Zählstellen sind bereits in Betrieb, eine im Burgenland und eine in Dobl bei Graz. In Vorchdorf und Schönwies (in Tirol, wir haben berichtet) sind die Genehmigungen noch nicht erteilt, da die Anrainer berechtigte Bedenken gegen diese Standorte haben. Ob und wann es hier zu einer Finalisierung kommt, ist daher noch offen.

Zeitungsente mit Hoffnungspotential

Auch wenn es eine gute Nachricht für Vorchdorf wäre, aber die Behauptung, dass der Betrieb in Point definitiv erst in 2026 in Betrieb gehen wird, ist unseren Informationen nach nicht richtig. Also: Tatsachen! – Wir halten es für nicht zielführend, falsche Hoffnungen zu schüren! Tatsache ist aber auch, dass sich das Land OÖ mit dem Standort beschäftigt, wie man anhand einer dieser Tage rund um Point 11 aufgestellten Verkehrszählanlage erkennen kann.

Viel wichtiger wird nun sein, dass der anwaltlich unterstützte Einspruch der Anrainerschaft bis Freitag eingereicht wird. Aufgrund der sehr speziellen gesetzlichen Rahmenbedingungen sind der Aufwand und vor allem die Kosten dafür bereits enorm hoch. Das Bewusstsein scheint in der Bevölkerung aber immer größer zu werden, dass es wirklich alle hier im Ort betreffen wird. Weitere finanzielle Unterstützung der Anrainergemeinschaft sorgt daher für die notwendigen Budgets, die für die Rechtsberatung unbedingt notwendig sind.

Dieser Beitrag wurde am von unter Ansichten veröffentlicht.

Über Alfred E. Neumann

Anfang der Neunzigerjahre von Graz nach Oberösterreich ausgewandert; 2002 in Vorchdorf eingebürgert, will er die wunderbare Umgebung nicht mehr missen; informierte schon als Mitbegründer einer Schülerzeitung sein Umfeld; mag das Satiremagazin MaD; beruflich im Marketing und Produktmanagement beheimatet.

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