16. Januar 2025
Seit wenigen Wochen ist Julia Raffelsberger als neue Amtsleiterin der Marktgemeinde tätig. Der INVO.report hat sie zum Interview gebeten. Die Fragen wurden aus Terminknappheit schriftlich beantwortet.
• Was hat dich motiviert, dich überhaupt zu bewerben, und hast du dich vorher mit deinen Kolleginnen und Kollegen darüber unterhalten, wie es sein würde, zukünftig Vorgesetzte zu sein?
Ich arbeite unglaublich gerne für die Marktgemeinde Vorchdorf. In den letzten zehn Jahren konnte ich in den verschiedensten Bereichen wichtige Erfahrungen sammeln. Ab September 2023 war ich als Amtsleiterin-Stellvertreterin tätig und habe mit Nadine Klocker sehr eng zusammengearbeitet. Dass sich diese berufliche Chance für mich bietet, habe ich so nicht erwartet, und ich habe mir gut überlegt, ob ich mich für die Stelle der Amtsleitung in Vorchdorf bewerben möchte. Natürlich habe ich mich auch mit meinen Kollegen und Kolleginnen darüber unterhalten. Aufgrund des starken Rückhalts und des guten Zuspruchs habe ich die Entscheidung, mich zu bewerben, getroffen.
• Haben deine ersten Wochen in der neuen Position sich von dem, was du dir erwartet hast, unterschieden; was war überraschend?
Grundsätzlich habe ich ja schon gewusst, auf was ich mich einlasse, da ich die Arbeit der Amtsleitung jeden Tag mitbekommen habe. Es macht mir jeden Tag Freude, wenn ich ins Amt komme. Wir haben ein tolles Arbeitsklima am Amt, welches ich sehr schätzte. Ich habe nach meiner Bestellung ein E-Mail an die Mitarbeiter*innen verfasst, dass die Türen weiterhin für alle offen stehen – nur das Büro hat sich verändert. Hinter dieser Aussage stehe ich nach wie vor.
• Wenn man wie du eine Stelle schon kennt und sich dann darauf bewirbt, hat man meist eine Idee wie „Das werde ich aber so und so machen“, also eine Vorstellung, wie man die Position als Person (evtl. anders) ausfüllen möchte. – Wie hat das bei dir ausgeschaut, und stellst du schon fest, ob bzw. wie das funktioniert? (Es könnte sich auch herausgestellt haben, dass die Vorstellung ein Blödsinn war.)
Jede Person hat eine andere Herangehensweise zu verschiedenen Situationen. Ich versuche immer, möglichst im Einvernehmen mit anderen Kolleginnen und Kollegen Entscheidungen zu treffen. Mein oberstes Ziel ist es, dass jede/r Mitarbeiter/in gerne in die Arbeit geht.
• Eine leitende Position in der Verwaltung auszuüben, während auf der politischen Ebene Konflikte bestehen, kann heikel sein. Wie beeinflusst das bisher deine Arbeit, und wie kannst du als Amtsleiterin das Beste aus der Situation machen?
Ich bin immer bemüht, mein Bestes zu geben und meine Arbeit gewissenhaft zu erledigen. Meiner Meinung nach habe ich eine positive Lebenseinstellung und finde es nicht schön, wenn man sich gegenseitig das Leben schwer macht, und ich denke, man kann alles sachlich und respektvoll besprechen.
• Wenn du dir vorstellst, Amtsleiterin bis zur Pensionierung zu bleiben, wie Franz Schimpl, also mehrere Jahrzehnte, wie fühlt sich das an?
Mein Tätigkeitsbereich als Amtsleiterin ist sehr abwechslungsreich, und ich kann mir gut vorstellen, diese Position bis zur Pensionierung auszuüben. Das ist natürlich noch etwas hin. 🙂