1. März 2025
Nachdem Ende letzter Woche ein von mehr als 60 Betroffenen unterzeichneter Offener Brief an Vize-Bürgermeisterin Margit Kriechbaum gerichtet wurde, gibt es nun eine erste Reaktion dazu.
Auslöser für den Brief waren die Aussagen Kriechbaums in der aktuellen Ausgabe der Parteizeitung der ÖVP Vorchdorf, wonach es für das umstrittene Projekt einer Zähl- und Sammelstelle an der Adresse des ehemaligen Urkornhofs „sicher eine gute Lösung“ geben soll. In dem Brief wurde Kriechbaum um einen zeitnahen Gesprächstermin ersucht, um an konkrete Informationen zu der angekündigten Lösung zu kommen. Das wäre, so schreiben die Anrainer, nach „vielen Monaten des gefühlten Stillstands und Schweigens“ eine sinnvolle und notwendige Herangehensweise seitens der Gemeinde.
Persönlicher Besuch – aber wie geht´s weiter?
Am Donnerstag wurde die Familie Fischereder, die sich im Namen aller Unterzeichner um den Versand des Offenen Briefes gekümmert hat, etwas überraschend von Margit Kriechbaum zu Hause besucht. Im persönlichen Gespräch hat die Vize-Bürgermeisterin einmal mehr versichert, „dass die Gemeinde alles in ihrer Macht stehende unternehmen werde, um das Projekt an einem alternativen Standort umzusetzen“. Konkret soll es dabei um die direkt am Autobahn-Kreisverkehr gelegene „Götschhofer-Halle“ gehen. Damit wäre die zu erwartende Verkehrsbelastung sicherlich zu entschärfen – bei den Anrainern, aber auch sämtlichen Zufahrtsstraßen.
Die Frage von Willi Fischereder, mit wem denn die Gemeinde diesbezüglich im Gespräch sei, konnte allerdings nicht konkret beantwortet werden. Der gesamte Akt würde laut Kriechbaum aktuell wohl bei LR Stefan Kaineder (Grüne) in Linz liegen. Man habe aber auch bereits mit LH Thomas Stelzer (ÖVP) persönlich über dieses Thema gesprochen und auf den Alternativvorschlag hingewiesen. Wie das weitere Prozedere aussehen wird, ist somit nach wie vor unklar. Kriechbaum betonte aber mehrmals, dass „man sich um eine gute Lösung bemühe“. Selbst wenn die Anlage in Betrieb gehen sollte, werde man sich für einen alternativen und vor allem aus logistischer Sicht besser geeigneten Standort starkmachen.
Info-Abend: Ein sinnvoller Wunsch der Anrainer
Willi Fischereder hat gegenüber der Vize-Bürgermeisterin betont, dass die Anrainer bisher die meisten Fakten durch die Berichterstattung des INVO.reports erhalten hätten. Man wünsche sich demnach mehr Informationen seitens der Gemeinde sowie eine offenere Kommunikation, zumal der Durchzugsverkehr wohl sehr viele Vorchdorfer:innen betreffen werde und nicht nur die Anrainer selbst. Kriechbaum hat zugesagt, nunmehr regelmäßigeren Kontakt halten zu wollen. Auf unsere Frage, ob es denn eine Informationsveranstaltung für die übrigen Unterzeichner des Offenen Briefes und andere Interessierte geben wird, sagt Fischereder, dass er nochmals mit Kriechbaum in Kontakt treten wolle.
Klargestellt hat Kriechbaum in dem Gespräch außerdem, dass die von ihr in der Parteizeitung verwendete Formulierung eines „lösungsorientierten Handels und kein gegenseitiges Aufhetzen“ sich dezidiert nicht auf die Bemühungen der Anrainer bezogen hätte. Eine Aussage, die bei einigen Aktivisten durchaus für Irritationen gesorgt hatte.
Die Anrainer sehen die Gesprächsbereitschaft der Vize-Bürgermeisterin durchaus positiv, wünschen sich aber nach wie vor konkretere Aktivitäten sowie ein abgestimmtes Vorgehen innerhalb der Gemeinde. Damit würden aus Sicht der Anrainer die Chancen für eine erfolgreiche Umsetzung einer Alternativlösung deutlich steigen.