Gefahrenstelle Hoferkreuzung: Entschärfung vermasselt

28. März 2025

Vom Hofer-Parkplatz geradeaus (Lidl und V-Center) oder nach links Richtung Friedhof herauszukommen, kann bei dichterem Verkehr hochriskant sein. Eine sehr einfache Lösung liegt seit drei Jahren auf dem Tisch. Der Gemeinderat hat diese nun an den Ausschuss zurückverwiesen, wo sie längst beschlossen wurde. Der Grund: Es herrschte Unklarheit, worum es überhaupt geht.

Thema in der Sitzung des Gemeinderats am 25. März war die sogenannte „Hofer-Kreuzung“. Die Liste Vorchdorf hatte dazu beantragt, einen „Grundsatzbeschluss zur Binnenerschließung Europaweg“ zu fassen.

Warum nicht zunächst die einfache Lösung wählen?

Gelb markiert: Der Durchstich, um den es geht

Gemeint ist damit ein Durchstich von der Rückseite des Hoferparkplatzes zur Rückseite des Parkplatzes von Libro, dm und KiK, und von dort weiter immer entlang der Autobahnböschung zum Lagerplatz der Firma Wiener. Dieser schließt lückenlos an den sogenannten Europaweg an, der hinter dem Billa landet.

Schon in der vorigen Legislaturperiode hat sich der Bau- und Straßenausschuss diesem Thema gewidmet, ohne dass etwas Konkretes geschehen wäre. Der mögliche Grund ist, dass man die Sache etwas kompliziert geplant hat: und zwar zusätzlich zu der hier skizzierten Lösung mit einer zusätzlichen Ausfahrt auf die Landesstraße im hinteren Bereich des Hofer-Parkplatzes, unmittelbar vor der Unterführung. Diese Lösung wurde bereits mit der Landesstraßenverwaltung und der Asfinag diskutiert. Es gibt auch grünes Licht des Landes, allerdings laut Gemeinde nur dann, wenn die Anzahl der Zufahrten zwischen Friedhofskreisverkehr und Autobahn reduziert wird. Ob einer der Märkte auf eine bestehende Zufahrt zu seinem Grundstück (z. B. beim Momo) verzichtet und damit eine deutliche Abwertung akzeptiert, erscheint aber fraglich. Denkbar wäre daher, zunächst nur den Europaweg zu verlängern (siehe Skizze) und die aufwändige Anbindung an die Landesstraße bei der Hofer-Tankstelle zu verschieben.

Auftrag nicht ausgeführt

In der Sitzung des Bau- und Straßenausschusses im Juni 2022 wurde bereits einstimmig beschlossen, dass „der Bürgermeister Grundverhandlungen mit den Eigentümern der Flächen hinter Hofer, Fachmarktzentrum und Spar aufnehmen und Informationen bis zur nächsten Sitzung liefern“ soll. Seither sind fast drei Jahre ergebnislos vergangen, in denen die „kleine“ Variante wohl umsetzbar hätte sein sollen – mit dem Ergebnis erheblich sicherer Wege für Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer.

Präsentationen dürfen keine Rätsel sein

Wäre beim Gemeinderat ein Beamer benutzt worden oder der Antrag wäre mit einer kopierten Skizze an alle Mandatare gegangen, hätten sich die Missverständnisse vermeiden lassen, die dann in der Diskussion aufkamen. Am Dienstag war jedenfalls offenkundig, dass viele den Antrag der Liste Vorchdorf für die „Binnenlösung Europaweg“ nicht verstanden hatten. Denn immer wieder wurde darauf verwiesen, dass der Bau- und Straßenausschuss zunächst die Forderungen des Landes nach weniger Ausfahrten abzuarbeiten hätte. Erst dann könne man über eine Umsetzung sprechen. Daraus folgt so konsequent wie verfehlt der Gegenantrag, dass das seit Langem im Ausschuss behandelte Projekt einmal mehr an diesen zurückverwiesen werden soll. Aber: Selbst für die „große Lösung“ wurde schon im Oktober 2024 in diesem Ausschuss ein mehrheitlicher Beschluss gefasst, wonach keine Ausfahrt wegfallen soll, dafür aber die Zufahrtsregeln (z. B. rechts rein, recht raus) überdacht werden sollen. Im Falle einer großen Lösung wäre das mit dem Land zu verhandeln.

Es ist also unklar, welchen Zweck der Gegenantrag hat. Für die „kleine Lösung“, treffen die Landesforderungen wohl nicht zu. Etliche Wortmeldungen lassen aber darauf schließen, dass die tatsächliche Zielsetzung des Antrages tatsächlich nicht verstanden wurde.

Tatsache ist, dass die skizzierte Verlängerung des Europawegs eine seltene Chance gewesen wäre, dass sich der Gemeinderat geschlossen für ein Mehr an Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer:innen in diesem Bereich eingesetzt hätte. Nicht zu vergessen, dass dieses Projekt bereits budgetiert, vom Finanzausschuss aber wieder gestrichen wurde. Unbeantwortet blieb am Dienstag auch, warum der Bürgermeister drei Jahre lang einen einstimmig gefassten Beschluss des Bau- und Straßenausschusses nicht umgesetzt und das Gespräch mit den Grundbesitzern gesucht hat.

Dieser Beitrag wurde am von unter Ansichten veröffentlicht.

Über Alfred E. Neumann

Anfang der Neunzigerjahre von Graz nach Oberösterreich ausgewandert; 2002 in Vorchdorf eingebürgert, will er die wunderbare Umgebung nicht mehr missen; informierte schon als Mitbegründer einer Schülerzeitung sein Umfeld; mag das Satiremagazin MaD; beruflich im Marketing und Produktmanagement beheimatet.

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