Radweg-Check: Das sind die Gefahrenstellen in Vorchdorf

17. Mai 2025

Vor zwei Monaten hat der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) dazu aufgerufen, besonders gefährliche Stellen oder gar fehlende Verbindungen für Radfahrer und Radfahrerinnen aufzuzeigen. Die Ergebnisse liegen nun vor. Gut 8700 Problemstellen, davon 1300 in 173 oberösterreichischen Gemeinden, machen den Radlern das Leben schwer – oder gar lebensgefährlich. So sieht es in Vorchdorf aus.

Im „Markt voller Leben“ werden immerhin 17 Gefahrenstellen ausgewiesen. Über diesen Link sind die Meldungen beschrieben und in einer Karte im Detail abrufbar.

Hauptkritikpunkte sind nicht ausgebaute Verbindungswege, sei das z. B. vom Autobahnkreisverkehr in Richtung Bad Wimsbach oder von Einsiedling über das Kellerfeld in Richtung Pettenbacher Straße sowie das Ortszentrum. Angesichts der vielen LKW-Anfahrten zur Brauerei und zum Lutz-Lager werden für diesen Bereich sichere und vor allem durchgängige Wege für Fußgänger und Biker gefordert.

Sichere Radwege reduzieren den Autoverkehr

Für die Straßen rund um die Schulen möge man doch einen Radfahrstreifen vorsehen, lautet eine weitere Forderung. Wenn man sich vor Augen führt, dass sichere Wege zum Umstieg auf das Rad motivieren, so ist das ein vor allem für Kinder und Jugendliche sinnvoller Vorschlag. Dazu gehört auch eine sichere Anfahrtsmöglichkeit zu den Lebensmittelmärkten und den Fachmarktzentren.

Die Fischböckau wiederum dient als Beispiel für ein grundlegendes Problem der Ortsentwicklung. Umwidmungen und damit verbundene Bautätigkeit erfordern zeitgleich Überlegungen zur Infrastruktur – also nicht nur für die Zufahrt mit dem Auto bis vor die Garage, sondern auch sichere Anbindungen für den Radverkehr und die Fußgänger.

Ortszentrum als Sicherheitslücke

Ob man die Gestaltung der Bahnhofstraße nun attraktiv findet oder nicht, Tatsache ist, dass so mancher Autofahrer mit völlig unangepasster Geschwindigkeit unterwegs ist – für Radler mehr als unangenehm. Das sogenannte „Dooring Problem“, also Unfälle durch sich urplötzlich vor dem Radler öffnende Autotüren, ist dagegen vor dem Denk-Kreisverkehr ein Thema. Dass die Politik zwar auf den Radstern stolz ist, aber seither keine sichere Verbindung durch den Ort in Richtung Bad Wimsbach und Pettenbach geschafft hat, wird ebenfalls kritisiert. Dazu gehört mehr oder weniger der gesamte Bereich der Umfahrungsstraße. Hier werden vor allem die Bergwertungen für Radler oftmals zur Überlebensübung.

Alles eine Frage der Zeit

Der VCÖ übermittelt alle Meldungen an die jeweiligen Gemeinden. Damit gibt es also keine Ausreden – bleibt zu hoffen, dass sich die Ortspolitik mit den Ergebnissen der Umfrage auch auseinandersetzt. Als hilfreiche Grundlage für weiterführende Überlegungen eines sinnvollen Ausbaus der Rad- und Gehwege sollten die Rückmeldungen aber auf jeden Fall berücksichtigt werden. Nicht zu vergessen, dass derartige Forderungen bereits in den Workshops für die Entwicklung einer Klimastrategie Vorchdorfs formuliert wurden. Verbleibt eigentlich nur noch die Frage, wie schnell man sich seitens der Politik des Themas annehmen wird – aber das ist eine andere Geschichte.

Dieser Beitrag wurde am von unter Ansichten veröffentlicht.

Über Alfred E. Neumann

Anfang der Neunzigerjahre von Graz nach Oberösterreich ausgewandert; 2002 in Vorchdorf eingebürgert, will er die wunderbare Umgebung nicht mehr missen; informierte schon als Mitbegründer einer Schülerzeitung sein Umfeld; mag das Satiremagazin MaD; beruflich im Marketing und Produktmanagement beheimatet.

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