Protest gegen Busverkehr statt Almtalbahn

25. Juni 2025

Die Sparpläne des Bundes sollen auch auf Regionalbahnen durchschlagen. Gegen Pläne, die Almtalbahn Grünau–Wels durch Busse zu ersetzen, gab es nun eine Kundgebung anlässlich ORF-Dreharbeiten zum Thema am Bahnhof Pettenbach. Zudem lädt am kommenden Samstag der Verein „Bahn zum Berg“ zum Aktionstag: Ab 9 Uhr wird vom Bahnhof Grünau nach Scharnstein gewandert, wo dann ab 15:30 eine Diskussion mit Politikern im Cafe Mittermaier stattfinden soll.

Der Unmut in der Region wie auf Landesebene ist erheblich. Im Linzer Landtag etwa sind sich ausnahmslos alle Parteien im Widerstand gegen die Einstellung der Zugverbindung von Wels ins Almtal einig. Ein ORF-Fernsehbeitrag, der sowohl in „Bundesland Heute OÖ“ als auch österreichweit in der „Zeit im Bild 1“ ausgestrahlt wurde, fing unter anderem die Stimmung vor Ort ein. Am Bahnhof Pettenbach hatten sich anlässlich der Dreharbeiten zahlreiche Bürger:innen und auch etliche Politiker:innen aus der Region versammelt, u. a. die Landtagsabgeordneten Reinhard Ammer (Grüne) und Michael Gruber (FPÖ) sowie der Pettenbacher Bürgermeister Leopold Bimminger (ÖVP).

Bei den Meinungen, die das ORF-Team einholte, überwog schweres Unverständnis. Denn etliche Millionen Euro haben die ÖBB in den letzten Jahren in Gleise und Bahnhöfe bzw. Haltestellen investiert. Der umfangreiche Ausbau des Pettenbacher Bahnhofs ist ein augenfälliges Beispiel dafür.

Busse hätten mehrfache Nachteile

Gegen die Verlagerung des Schienenverkehrs auf die Straße spricht, dass der Umstieg in Wels umständlicher ist und Anschlüsse Richtung Linz und Wien teils nicht mehr sicher erreicht würden. Außerdem müssten bei Spitzenauslastungen durch den Schüler:innentransport bis zu drei Busse parallel eingesetzt werden. Verspätungen bei winterlichen Straßenverhältnissen wären wahrscheinlicher als auf der Schiene. Im wortwörtlichen Sinn auf der Strecke bliebe auch die Barrierefreiheit, die z. B. in Pettenbach am Bahnsteig jetzt möglich ist und der für Ausflügler wichtige Fahrradtransport.

Schon bei Bekanntwerden der Pläne machten die Streckenstilllegungen bis hinein in die Bundespresse – z. B. im „Standard“ – Schlagzeilen. Definitiv entschieden ist laut Aussagen der ÖBB noch nichts. Das Argument für die Maßnahmen ist ein wirtschaftliches: zu geringe Auslastung. 2500 Fahrgäste täglich sei die Schwelle. Die Almtalbahn weist ca. 1500 auf, prognostiziert werden knapp 2000.
Das Thema wurde auch in einem kurzen Beitrag im Ö1-Mittagsjournal behandelt.

 

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