Friedhofs-Kreisverkehr: Mehr Sicherheit für Kinder? Schwierig!

8. Oktober 2025

So viel Sachverstand, so wenig Lösungen. Das war das Fazit eines Lokalaugenscheins gestern, bei dem es um den sicheren Übergang vor allem für Schulkinder direkt neben dem Fiedhofs-Kreisverkehr ging.

Ohne Zebrastreifen de facto sicherer: Eine (inoffizielle) Querungshilfe bei der Einmündung der Schulstraße – ohne Haltepflicht für Autofahrer

Schutzweg ist der korrekte Begriff für das, was im Volksmund Zebrastreifen heißt. Kurioserweise bietet ein solcher Schutzweg, wo Autofahrer für Fußgänger anhalten müssen, weniger Schutz als kein Schutzweg, genauer gesagt, als z. B. eine Querungshilfe wie etwa eine Verkehrsinsel in der Fahrbahnmitte. Das jedenfalls meinte der Amtssachverständige des Landes Oberösterreich.

Ort der Amtshandlung: Schutzweg über die Landesstraße aus Richtung Pettenbach direkt beim Friedhofs-Kreisverkehr. Hier wird regelmäßig zu schnell gefahren, und oft halten Fahrzeuge auch nicht, wenn jemand sich anschickt, die Straße zu überqueren. Das jedenfalls beobachten Anrainer, von denen sich ein knappes Dutzend zum Lokalaugenschein am Dienstagnachmittag eingefunden hatte. Initiator war einer von ihnen, der das Problem in einem Brief an die Bezirkshauptmannschaft Gmunden vorgebracht hatte.

Warum 100 km/h für ganze 150 Meter?

Solange ein Polizist hier steht, werden die 50 km/h wohl eingehalten …

Der Schönheitsfehler der Ortsumfahrung aus den 90er Jahren: Sie verlässt von der Bergern-Kreuzung kommend bei der Abzweigung „Am Kirchenbühel“ das geschlossene Ortsgebiet, doch schon nach 150 Metern  kommt eine 60er-Beschränkung, und 50 Meter vor dem Schutzweg dann eine 50er-Tafel. Vor dem 60er darf auf 100 km/h beschleunigt werden. Das nutzen Autofahrer zumindest teilweise aus, auch weil es wegen des Gefälles auf diesem kurzen Abschnitt leicht geht.

Hier generell statt 100 und 60 ein 50er würde helfen, so fordern es die Anrainer. Doch mangels Bebauung und weil kein Unfallschwerpunkt vorliegt, fehlt dazu die rechtliche Grundlage, sind sich die anwesenden Fachleute (Straßenmeisterei, BH Gmunden, Bauamt, Polizei und Land) einig. Ein fixer Radarkasten vor dem Kreisverkehr? Auch dazu scheint es zu wenig Unfälle zu geben, außerdem hat niemand so etwas im Budget.

Und wenigstens statt des 60ers gleich ein 50er? Das müsste die Gemeinde bei der BH beantragen. Die Absicht dazu gibt es. Derweil mahnt die Polizei, Kinder sollten vor dem Queren des Schutzwegs jedenfalls unbedingt  ein Handzeichen geben und warten, bis Fahrzeuge tatsächlich anhalten. Ein Kasten, der den Autofahrern ihre Geschwindigkeit anzeigt, steht, doch es gäbe bald einen Gewöhnungseffekt, heißt es. Immerhin: Was an Maßnahmen möglich erscheint, will die Gemeinde jetzt ehestmöglich umsetzen, so versteht es der Antragsteller.

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