20. Oktober 2025
Die „Wies“ ist ein Naturjuwel an einem Südhang des Bäckerbergs. Man kann dort schöne Spaziergänge machen. Auf einem Grundstück, das Angehörigen der Familie Drack (KuF Drack Almau) gehört, soll der Boden nun statt von geschützten Pflanzenarten von einem Hubschrauberlandeplatz bedeckt werden. Die Gegnerschaft wächst schnell.

Die Wies, knapp 800 Meter südsüdöstlich des Bäckerbergs; blau markiert: Ökofläche mit schützenswerter und seltener Flora und Fauna; das Rechteck ist die mutmaßliche Position des Landeplatzes. (Abb.: DORIS)
Die Bürgerinitiative nennt sich „Rettet die Wies“ und wirbt bereits für Unterstützung ihrer Online-Petition, die gerade die Marke von 1000 Unterschriften geknackt hat. Gefordert wird nicht nur einfach der Erhalt der Wies, sondern damit verbunden auch der Notarztstelle mit Rettungshubschrauber-Station am zentral gelegenen Flugplatz Scharnstein.
Die Verlegung dieser Station auf die Höhe, 4,5 Kilometer vom Ortszentrum entfernt und am Ende über sehr enge Güterwege anzufahren, ist im Winter oft unwegsam und erscheint der Initiative widersinnig (hier die Lage auf Google Maps). Profitieren würde von dem Plan das Luftfahrtunternehmen Heli Austria aus St. Johann im Pongau, das bisher noch keinen Stützpunkt in Oberösterreich hat und sich von hier aus leichter den Zentralraum und den Osten des Landes erschließen könnte. Es wäre mit zahlreichen Flugbewegungen zu rechnen, wenn man die Breite des Flugangebots der Firma ansieht. Das ist auch der Grund, weswegen eine Genehmigung für mehr Starts und Landungen am ortsnahen Flugplatz Scharnstein kaum vorstellbar wäre. Finanziell lukrativ wäre das Projekt auch für die Grundeigentümer.
Ortspolitik überwiegend ablehnend
Zu einem Lokalaugenschein am vergangenen Mittwoch erschienen neben Initiativenvertreter:innen auch die Fraktionsobleute des Scharnsteiner Gemeinderats von SPÖ, FPÖ und Grünen, außerdem die Landtagsabgeordneten Reinhard Ammer aus Vorchdorf und Rudi Hemetsberger aus Attersee (beide Grüne). Sie alle unterstützen das Bestreben, die Wies zu erhalten.
Wie eine Genehmigung ablaufen könnte (und dementsprechend zu verhindern wäre), ist kompliziert, weil sie nach dem Luftfahrtrecht abgehandelt wird, bei dem kein Umwidmungsbeschluss der Gemeinde erforderlich wäre. Hemetsberger will daher eruieren, ob nicht über eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) doch eine Mitsprache der Region möglich ist.
Naturschutzfragen beträfen auch nicht allein die Wies selbst; man müsste zudem die Versorgung mit Wasser und Treibstoff sowie gröbere Straßenverstärkungsarbeiten berücksichtigen. Die Beteiligten wollen als nächstes das Gespräch mit dem Projektwerber und den Grundeigentümern suchen – und weitere Unterschriften für ihre Petition sammeln.

Eine Frechheit, wenn sowieso ein Start- und Landeplatz vorhanden ist. Anscheinend genügt es nicht, eine beheizte Halle zu bekommen. Außerdem ist die Straße stark davon betroffen, im unteren Bereich abzurutschen. Warum dann das ganze
Was die beheizte Halle betrifft (gemeint ist wahrscheinlich: am Flugplatz Scharnstein, oder?): Ein deutlich stärkerer Flugbetrieb, wie ihn Heli Austria anstrebt, wäre nach den uns vorliegenden Informationen unten in Scharnstein wegen der Nähe zum Ortsgebiet wohl nicht genehmigungsfähig. Es geht aber darum, warum die Firma nicht überhaupt geeignetere Standorte prüft. Im Vordergrund scheinen da Einzelinteressen und persönliche Verbindungen zu stehen.