20. August 2024

Mag.a Nadine Klocker, Leiterin des Marktgemeindeamts seit Mai 2022, beendet ihre Tätigkeit in Vorchdorf vorzeitig offiziell mit Ende Oktober – dem Vernehmen nach auf eigenen Wunsch und aus privaten Gründen. Die Stelle ist derzeit auf der Amtstafel noch nicht neu ausgeschrieben.

Leitete seit 2. Mai 2022 die Geschäfte der Marktgemeinde: Nadine Klocker

Nadine Klocker wurde Anfang 2022 aus insgesamt 16 Bewerber:innen ausgewählt. Sie leitete zuvor das Gemeindeamt in Kirchbichl im Bezirk Kufstein. Ihre Bestellung erfolgte sowohl im Personalbeirat als auch abschließend im Gemeinderat einmütig. Sie folgte auf Matthäus Radner, der nach vergleichsweise kurzen sieben Jahren gekündigt hatte. In einem Antrittsinterview mit dem INVO.report hatte sie sich rundum erfreut über ihre neue Stelle und die Gemeinde geäußert und konnte sich ausdrücklich „durchaus auch in 30 Jahren als Amtsleiterin“ vorstellen. Klocker bat den INVO.report um Verständnis, dass sie für ein aktuelles Interview nicht zur Verfügung steht.

Die Frage, ob die Kündigung der Amtsleiterin in irgendeinem Zusammenhang mit den politischen Konflikten im Gemeinderat steht, ist daher momentan spekulativ. Klocker hat sich in ihrer Amtszeit weitgehend öffentlich zurückgehalten, selbst die Wahrnehmung ihrer offiziellen Rolle bei Gemeinderatssitzungen sollte offenbar beim Livestream nicht ins Blickfeld kommen.

Trotzdem im Schussfeld

Nicht verhindern konnte sie, dass sie dennoch mitunter ins Kreuzfeuer der Auseinandersetzungen – vor allem mit der Liste Vorchdorf – geriet, so zuletzt beim „Limberger-Skandal“, bei dem die ÖVP sie als Sexismus-Opfer darstellte – nach dem Wortlaut der Äußerung von Gemeinderat Johann Limberger wäre der eigentlich Beleidigte allerdings Bürgermeister Johann Mitterlehner gewesen.

Andere kontroverse Anlässe resultierten aus der generell restriktiven Handhabung von Transparenz auch seitens der politischen Gemeindespitze. So äußerte sich Klocker gegenüber LV-Obmann Albert Sprung vor der Bürgerfragestunde des Gemeinderates im November 2022 einschränkend hinsichtlich der Videoaufzeichnungen und überraschte in diesem Zusammenhang damit, die Ansicht der Gemeindeaufsicht in der betreffenden Frage nicht zu teilen. Mit dem – allerdings nie belegten! – Verdacht einer Falschaussage war sie später seitens der LV konfrontiert, nachdem sie eine nur telefonisch erfolgte Empfehlung der Gemeindeaufsicht weitergab, wonach zu einem Punkt der Gemeinderatssitzung die Öffentlichkeit ausgeschlossen wurde.

Auch der INVO.report hatte damit zu kämpfen, dass etwa im Fall der Hochwasserschutzmaßnahmen entlang der Dürren Laudach Gemeindebedienstete angewiesen waren, Informationen nicht herauszugeben, obwohl hierauf ein Anspruch bestand. Die dahinter stehenden verschiedenen Rechtsauffassungen konnten allerdings im direkten Kontakt mit der Amtsleiterin einvernehmlich geklärt werden.