29. März 2024
Kommentar von Susi Windischbauer
Diese Woche tagte der Gemeinderat. In einer wirklich langen und mühsamen Sitzung wurden doch ein paar Dinge beschlossen. Andere wiederum finden einfach keinen für die Vorchdorfer Bevölkerung positiven Ausgang. So zum Beispiel die Geschichte mit dem gesperrten Laudachsteg zwischen Ascherwinkel und Kitzmantelfabrik/Bahnhofsstraße
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Diese Hauptverkehrsroute für FußgängerInnen ist jetzt seit Monaten unterbrochen, und es ist bisher niemandem gelungen, Lösungskompetenz zu beweisen. Statt sich einmal zu überlegen, wie eine sinnvolle vorübergehende Umleitung aussehen könnte, die auch ordentlich bekanntgemacht wird, verwendet man lieber viel Zeit dafür, unzählige Absperrmöglichkeiten auszuprobieren, da und dort die Bevölkerung einzuschüchtern und jene als „Randalierer“ zu verunglimpfen, die sich mangels praktikabler Alternativen einen Weg über die Absperrungen hinweg gebahnt haben.
Bei einer Begehung vor Ort haben auch Gemeindebedienstete festgestellt, dass dieser Weg offensichtlich häufiger genützt wird als ursprünglich angenommen. Am Tempo der Problemlösung hat das leider trotzdem nichts geändert. Wenn irgendjemand glaubt, man könne das Problem mit einer dauerhaften Umleitung über den 90 Meter bachaufwärts gelegenen Freibadsteg (der wohlgemerkt eine völlige Schnapsidee war und mit einer horrenden Investitionssumme völlig vergeblich errichtet wurde, weil das Zutrittssystem über die Saisonkarten nie richtig funktionierte) gelöst werden kann, dann ist der- oder diejenige noch nicht viel im Leben zu Fuß unterwegs gewesen.
Wenn man um kurz nach 6 Uhr in der Früh am Weg zum Zug oder Bus ist, dann zählt nämlich jeder Meter. Erwachsene würden vermutlich auf das Auto ausweichen (wollen wir das wirklich in Zeiten wie diesen?!), aber was machen dann SchülerInnen? Noch früher aufstehen? – Wohl wirklich nur sehr ungern. Ob die bei ihrer ersten Wahl dann wirklich ihr Wahlrecht nützen, wenn eh nichts Spürbares, Positives für sie passiert?
Und nicht zuletzt macht es ein eher fragwürdiges Bild, wenn im Kulturhauptstadtjahr der Almuferweg ohne große Erklärung einfach an einer Stelle nicht begehbar ist. Wie „familienfreundlich“ eine Kommune ist, die Familien den Zugang zum schönsten und meistfrequentierten Spielplatz des Ortes versperrt oder massiv erschwert, sei dahingestellt. Wenn man sich an einem sonnigen Samstag für ein paar Stunden an die gesperrte Brücke setzt, kann man viele interessante Gespräche führen und mit Menschen aus allen möglichen Teilen Oberösterreichs über nicht funktionierende Gemeindepolitik diskutieren.
Was es braucht, ist eine schnelle, kostengünstige Lösung. Wäre beispielsweise die Almtalbrücke in der Fischböckau betroffen, dann ginge das auch ratz-fatz, da bin ich überzeugt. Schließlich sind dort die AutofahrerInnen betroffen, die haben bei uns immer noch die wesentlich stärkere Lobby als FußgängerInnen und wenn es dann hauptsächlich SchülerInnen sind, wird die Sache noch eindeutiger. Die BauhofmitarbeiterInnen haben schon mehrfach bewiesen, dass sie gut im Brückenbauen sind. Warum nicht auch diesmal? Wir brauchen keinen Monstersteg, über den dann alle Gemeindefahrzeuge und Baumschnittmaschinen problemlos fahren können, wir brauchen einfach eine Lösung für FußgängerInnen – und sei es ein Steg des Bundesheers. Die machen das nicht selten als Übung; Vielleicht wäre das eine Möglichkeit.
Wenn wegen Hochwassers die Höhe des Stegs das Problem ist, gibts sowohl auf Bahnhofseite als auch Ascherwinkelseite Platz genug, um diesen Höhenunterschied sanft und langsam bereits vor der Brücke auszugleichen, dann reicht ein einfacher Holzsteg wie beim Tennisplatz vollkommen aus, um alle NutzerInnen glücklich zu machen.
Johann Limberger
Völlig unverständlich.
Eine einfache und günstige Lösung für Fußgeher und Spielplatzbesucher wurde abgelehnt.
Ich bitte alle einmal zu der seit Jahren fast unbenutzten Freibad Brücke zu gehen. Man kann dort die modernst eingerichtete WC Anlage besichtigen. Beim Blick zum Tennisplatz werden viele meinen, der vorübergehende Ersatz Weg ist ja schon fast fertig, der Zaun wurde schon errichtet. Es braucht nur noch ein wenig Schotter und das Umstellen von ca. 3-5 Zaunstehern und schon kann man das Überklettern der Absperrungen durch eine einfache Alternative hintanstellen.
„Besser ein kleiner Umweg als kein Weg“. Pluspunkt: Beseitigung einer Unfallstelle (Absperrgitter).
Ich habe es mir vor Ort angesehen und war erstaunt wie viele Kinder teils mit Begleitung und auch mitsamt Fahrrad über die Absperrung der Preinsdorfer Brücke klettern. Allein wegen dem Spielplatz wäre es unumgänglich einen alternativen Weg zu errichten. Das käme auch allen Fußgängern zu gute.
Gemeinderatssitzung 26.3.2024:
Leider wurde in die, von östlichen (Schein-)Demokratien bekannte Trickkiste gegriffen.
Die Neos (Fr. Steinbach) beendeten die Diskussion. 15 Minuten über Lösungen zu sprechen war ihr schon zu lang.
Sie stellte den Antrag auf Schluss der Debatte und würgte diese damit ab. Das Motto scheint zu sein: eine Ideen „von der LV“ da stimmt man sowieso nicht zu, da braucht man erst gar nicht darüber reden.
Der ewige Wunsch nach der eierlegenden Wollmilchsau. Ein Trilemma ist jedoch nie ohne Kompromiss lösbar. Hier die Fakten:
•Vor vielen Jahren wurde die barrierefreie Freibadbrücke um mehr als € 200.000,- gebaut.
•Mangels sinnvoller Wegführung wird die Freibadbrücke aber quasi nicht genützt.
•Bauamtsleiter und Bürgermeister sperren im Vorjahr die Kitzmantelbrücke.
•Eine Neuerrichtung der Kitzmantelbrücke ist mit € 170.000,- budgetiert.
•Die Entfernung zwischen den beiden Brücken beträgt gerade einmal 90 Meter.
•Anschotterung von Wegen entlang des Freibads kosten nur einen Bruchteil und könnten sofort umgesetzt werden.
Deshalb der Lösungsvorschlag der Liste FÜR Vorchdorf:
Weg zur Freibadbrücke umgehend anlegen, um sie damit endlich sinnvoll nutzen zu können. Ich denke eine um zwei Minuten längere Strecke für eine bedeutend billigere Lösung die rasch umgesetzt werden kann sind ein Gewinn für Vorchdorf. Vor allem wenn die jetzt gesperrte Kitzmantelbrücke mit weniger Geld in naher Zukunft restauriert statt abgerissen werden kann.
Der Gemeinderat sprach sich allerdings vorerst mehrheitlich gegen diese schnelle und praktikable Lösung aus.
Das hätte ich versucht zu verdeutlichen, dass eine Verlegung eben keine sinnvolle Lösung für Fußgeher*innen ist meines Erachtens.
Leider scheiterte eine praktikable, bürgerfreundliche Lösung wieder einmal an engstirnigen Parteigrenzen. Diese Vorgehensweise hat im Vorchdorfer Gemeinderat aber leider schon eine langjährige Tradition – wäre es anders, gäbe es z. B. wohl schon seit 20 Jahren eine sichere Lösung der Hofer-Kreuzung. Da diese Variante aber nicht aus den Reihen der Bürgermeisterpartei stammte, müssen wir alle nach wie vor mit der unfallträchtigen Ist-Situation leben. Manch einer wird sich vielleicht noch an die Skizze im „rot gespritzten“ Parteiblatt erinnern …
Zurück zur „Kitzmantelbrücke“: hier schon wieder so bürgerfeindlich aufzutreten, ist eine weitere Eskalation des Unwillens für rasche, flexible Lösungen! Ein Vorschlag mit großem Nutzen für die Bevölkerung um kleines Geld – warum sträubt man sich so sehr dagegen? Okay, der Vorschlag hat schon wieder keinen schwarzen Anstrich.
Da aber viele Mandatare es anscheinend gewöhnt sind, recht regelmäßig das Geld der Vorchdorfer Steuerzahler zu verschenken, ist es eher nicht verwunderlich, wenn das nun fast schon vorsätzlich geschieht.
Es wurden von der Liste FÜR Vorchdorf Anträge in unterschiedlichen Gremien eingebracht – allesamt leider ohne Erfolg! Der Antrag im höchsten Gremium, dem Gemeinderat, ist aber dank der Videoaufzeichnung dokumentiert. Damit ist nachvollziehbar, welche Fraktion sich wie in die Diskussion eingebracht und schließlich abgestimmt hat. Vor allem auch, welche Fraktion mittels Antrag die Debatte gar abgewürgt hat. Das Ergebnis: eine konstruktive Lösung, aber leider schon wieder abgelehnt!
Trotzdem, ich bin weiter zuversichtlich, dass ein Provisorium noch entstehen kann. Realistisch gesehen ist ein Neubau der Kitzmantelbrücke ja nicht in wenigen Wochen umsetzbar und somit wird sich die Bevölkerung zurecht eine Lösung seitens der Gemeinde erwarten. Wir jedenfalls bleiben an dem Thema und vor allem einer Lösung dran!