1 Antwort, 1 Nein, 1-mal Schweigen

17. November 2023

Vor 12 Tagen ersuchte unser Kolumnist Alfred E. Neumann zu drei Themen von durchaus öffentlichem Interesse Vorchdorfer Mandatsträger direkt um Auskunft. Es ging um das Betriebsbaugebiet INKOBA, den Verein „Zukunft Vorchdorf“ sowie das „1-Euro-Grundstück“. Hier die Bilanz:

Die Fragen wurden in einem Beitrag am 5. November hier veröffentlicht und zeitgleich allen Adressaten per E-Mail zugestellt.

Zu INKOBA antwortete Gemeinderat Matthias Traunbauer, Vertreter Vorchdorfs im Verband:

Wie ich auch in der Gemeinderats-Sitzung am Dienstag gesagt habe, ist leider im letzten Jahr im Wesentlichen nicht erkennbar etwas anders geworden. „Erkennbar“ deswegen, weil es definitiv nicht stimmen würde zu sagen, dass nichts passiert ist. Im Hintergrund sind unzählige Termine und Gespräche mit dem Land OÖ, aber auch darüber hinaus geführt worden, um endlich das Okay für den Schotterabbau zu bekommen. Mit einem Verkehrsplaner wurden Gespräche zur Planung der „Schwerverkehrsumfahrung“ für Feldham und aber auch die Einteilung der gesamten Gewerbeflächen nördlich der Autobahn in eine mögliche Zoneneinteilung geführt. Dabei waren auch Vertreter des Bau- und Straßenausschusses. Aber natürlich ist auch dafür die Absenkung der Gewerbeflächen ein wesentlicher Entscheidungsfaktor, wie eine mögliche Umsetzung aussehen kann.

Zum Schotterabbau: Wenn es ein konkretes Datum zum Start des Schotterabbaus gäbe, hätte ich es in der GR-Sitzung auch angesprochen. Nur gibt es das leider (noch) nicht. Wie ich am Dienstagabend sagte, die Entscheidungen diesbezüglich werden nicht in Vorchdorf und auch nicht in Gmunden gefällt. Somit kann ich auch kein Datum nennen.

Keine Frage, aber ich beantworte es gleich mit: Wie lange wird man noch warten oder zusehen? – Es gibt mit den Grundstücksbesitzern Optionsverträge für die Abwicklung des Schotterabbaus und des damit verbundenen Ankaufs der Flächen, die zeitlich abgegrenzt sind. Diesen Zeitraum hat man selbstverständlich im Fokus.

Meine persönliche Meinung zum Schotterabbau und der Entwicklung der Inkoba-Fläche in Vorchdorf ist, dass natürlich ein Voranschreiten der Weiterentwicklung wünschenswert ist. Jedoch muss man sich auch dessen bewusst sein, dass sich diese Fläche in einer der Top Gewerbegebietslagen in ganz OÖ befindet. Ein Ausbau, der sich über einen längeren Zeitraum erstreckt, hat auch für Betriebe der Region Vorteile. Diese können sich mitentwickeln und haben somit über einen längeren Zeitraum die Möglichkeit, hervorragende Gewerbeflächen zu erwerben.

Es ist nicht populär, wenn ich sage, dass der Ausbau und die Fertigstellung nicht innerhalb kürzester Zeit umgesetzt werden muss. In einer zunehmend volatilen Zeit können so die Umfeldeinflüsse und die Entwicklung von Gewerbeflächen besser aufeinander abgestimmt werden.

Es muss endlich aufhören, dass es nur eine richtige und eine falsche Lösung gibt. Die Verbreitung von negativer Stimmung und Falschaussagen über Inkoba hilft wirklich keinem. Damit möchte ich unter anderem die Plakate der Liste Vorchdorf ansprechen. Vorchdorf mit Ohlsdorf zu vergleichen, geht völlig an der Realität vorbei, und es wird auch nicht nach großen Logistikfirmen gesucht, die möglichst schnell die Flächen bebauen.

Zum Verein Zukunft kam die Reaktion telefonisch:

Gemeinderat Franz Amering, angesprochen in seiner Funktion als Obmann des Vereins „Zukunft Vorchdorf“, teilte dem INVO.report telefonisch mit, dass er zu einer Auskunft auf Anfragen unseres Kolumnisten aufgrund dessen bisheriger medialer gemeindepolitischer Äußerungen sowie im direkten Kontakt grundsätzlich nicht bereit sei. Dies richte sich ausdrücklich nicht gegen den INVO.report.

Bürgermeister Johann Mitterlehner …

… ebenfalls per E-Mail am 5. November kontaktiert und mit der Frage zum Stand des „1-Euro-Grundstücks“ konfrontiert, hat bis heute nicht auf die Anfrage reagiert.

2 Gedanken zu „1 Antwort, 1 Nein, 1-mal Schweigen

  1. Albert Sprung

    Es ist schön, wenn die Arbeit vom Bau- und Straßenausschuss und dessen Obmann gewürdigt wird. Denn so gut wie alles, was hier auf der ‚Haben-Seite‘ aufgezählt wurde, stammt vom Ausschuss und den dortigen Initiativen.

    Dass Inkoba selbst „nichts“ geschafft hat, ist erschreckend. Immerhin kostet die dortige Verwaltung ~100.000 € (!!) im Jahr. So bezieht nicht nur Multifunktionär Gaigg ein Geschäftsführer-Gehalt, sondern auch der Bürgermeister von St. Konrad (ÖVP) wird als Obmann aus den Inkoba-Töpfen entlohnt. Und wieder stellt sich die Frage: Wo ist die Leistung? Geld für’s Nichtstun hätten sehr viele andere auch gern.

    Jährlich versiegt hier ein Haufen Geld, mit dem sich viele gute Projekte umsetzen ließen: Kinderspielplätze, seniorengerechte Gehwege, Brückensanierungen und, und, und.

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  2. Alfred E. Neumann

    Bei Matthias Traunbauer bedanke ich mich für die ausführliche und aus meiner Sicht auch sehr ehrliche Antwort, die sicherlich auch für viele Mitbürger interessant ist. Natürlich ist mir klar, dass Vorchdorf INKOBA nicht „anführt“, aber meine bei verschiedenen Gelegenheiten geäußerte Kritik des Stillstands erscheint in diesem Licht nicht ganz unbegründet gewesen zu sein.
    Meine Fragen an Herrn Amering habe ich auch deshalb gestellt, um eine Bestätigung für meine Einschätzung zum Demokratieverständnis dieses Multifunktionärs zu erhalten. Und prompt wird der Beweis erbracht: Nach dem Motto „Hände falten, Goschn halten“ werden Fragen kritischer Bürger aus Prinzip nicht beantwortet – völlig unabhängig vom Inhalt! Da kann man nur den Kopf schütteln und versteht, warum sich viele von der Politik (oder der Partei?) abwenden. Positiv ist es aber, dass es zumindest eine Reaktion gab – auch wenn sie sich von selbst richtet.
    Dass unser Herr Bürgermeister anscheinend vergessen hat, was „keine Antwort“ in meiner steirischen Heimat bedeutet, enttäuscht mich aber nach all unseren persönlichen Gesprächen zu diesem Thema dann doch. Mögliche Gründe, die einem da durch den Kopf gehen könnten: Unwissenheit, Abgehobenheit, Ignoranz, Ahnungslosigkeit oder gar Faulheit – aber auch diese Antwort wird man uns wohl schuldig bleiben.

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