28. Juli 2023
Das kam zur rechten Zeit! Vergangenen Sonntag berichtete der ORF von einer Innovation zur rascheren Abkühlung in Städten. „Klima*Inseln“ heißen die würfelförmigen Teile, die eigentlich nichts anderes sind als eine clever für den öffentlichen Raum umgemodelte Garten-Pergola: Gestelle, die sich fast beliebig miteinander verbinden lassen und Plätze ebenso wie Bürgersteige mit einem schattigen Blätterdach ausstatten. Auf Wunsch inklusive automatischer Bewässerung der rankenden Pflanzen.
Der Charme der Lösung, die vom Team der ARGE Klima*Inseln entwickelt wurde, liegt darin: Während Bäume etliche Jahre brauchen, um tatsächlich ihre Wirkung als kühlende Schattenspender und Luftverbesserer zu entfalten, funktioniert das bei den Klimainseln wesentlich rascher. Ein hoher Kühleffekt tritt schon nach zwei bis drei Jahren ein. Hinzu kommt: Der Platzbedarf etwa auf engeren Bürgersteigen ist geringer als bei Bäumen, und Bedenken wegen eventueller Konflikte zwischen Kanälen, Leitungen etc. und tiefen Baumwurzeln lösen sich in Wohlgefallen auf. Die Ostseite der Bahnhofstraße könnte ein Kandidat für eine solche langgestreckte „Laube“ sein, unterbrochen nur für Einfahrten und wichtige Blickachsen wie auf die Kitzmantelfabrik und die benachbarte Villa.
Klima-Insel oder Baum?
Forschung etwa dazu, ob Klima-Inseln oder Bäume im Sinne des Klimaschutzes eine bessere CO₂-Bilanz aufweisen, fehlt noch, teilt auf Anfrage Univ.Prof. Dr. Rosemarie Stangl von der Universität für Bodenkultur (BOKU) mit. Ihr Institut hat für die Entwicklung der Klimainseln beratend mitgewirkt. Nach ihrer Einschätzung spricht aber einiges dafür, dass die Klima-Inseln in dicht verbauten Gebieten auch deswegen vorteilhafter sind, weil Bäume hier schlechte Wachstumsbedingungen vorfinden: verdichteten, humusarmen Boden für die Wurzelentwicklung, Wasserknappheit sowie Hitzestress wegen versiegelter Oberflächen zum Beispiel. Nicht selten würden daher immer wieder Neupflanzungen erforderlich.
Zu voller Größe – und das eben erst nach Jahrzehnten – kommen Bäume im Straßenbereich daher nur noch selten. Umso wichtiger ist es, Fällungen ausgewachsener Bäume zu vermeiden. Und: Neben Klimainseln empfiehlt sich als Klimaschutzmaßnahme die Dach- und Fassadenbegrünung von Gebäuden.
Die durchgehende Empfehlung in unserer „Grünen Galerie“, Bäume zu pflanzen, sollte man daher kritisch sehen: Das heißt, Standorte müssen sich tatsächlich nachhaltig für Bäume– und zwar für welche Sorte Bäume? – eignen. Die Entscheidung für Baum oder Klimainseln und andere Lösungen ist stark situationsabhängig und von vielen Faktoren abhängig (auch vom ökologischen Fußabdruck). Die Summe aller dieser Lösungen ist jedenfalls nötig, um Effekte für den Klimaschutz zu erreichen.
Warum diese Fotoserie? – Wenn schöne Sommertage zur Hitzeplage werden, schaffen Bäume vor allem im verbauten Ortsgebiet Abhilfe: Schatten statt schmelzenden Asphalts, kühlere, bessere Luft und nebenbei ein Beitrag zum Klimaschutz, denn Bäume binden das Klimagas CO₂. Dies ist eine Aufforderung zum Handeln.
nette idee – aber:
besser ist es, die flächen zu entsiegeln und zu bepflanzen.
und noch viel besser ist es, solche flächen gar nicht erst zu versiegeln, denn jetzt mit einer pseudo-aktion 40-60.000 € ausgeben?? damit lässt sich schon was dauerhaftes planen.
für den Anfang eine kl. parkanlage mit der option, diese erweitern zu können.
Das finde ich toll, wäre z. B. auch was für das „1€“-Grundstück, eine grüne Chillout Area, zum Verweilen, mit Getränkeautomat oder Trinkbrunnen…
Finde ich eine gute Idee und auch ästhetisch sehr ansprechend.