29. Januar 2024
Ein reiches Panoptikum reizvoll ausgewählter Kunst aus rund 500 Jahren bietet die aktuelle Ausstellung in der Galerie Tanglberg und der Zeichnungssammlung im Schloss Hochhaus. Die Eröffnung am vergangenen Sonntag kann als äußerst erfolgreich bezeichnet werden.
Die Aufnahme dieser Ausstellung in das Programm der Kulturhauptstadt hat für ein volles Haus bei Galerist Erich Spitzbart gesorgt – verdientermaßen, darf man wohl sagen, denn über die präsentierten Kunstwerke hinaus gab es „kulinarische Begleitung“ aus der Küche des Schloss‘ Hochhaus, Weine, das Kulturhauptstadtbier der Brauerei Schloss Eggenberg und vor allem eine unterhaltsame wie kundige Einführung durch den Hausherrn und Peter Assmann, Kunsthistoriker und früherer Direktor der Oberösterreichischen Landesmuseen.
Das Salzkammergut sei im kulturellen Ausnahmezustand, dem wolle man sich nicht entziehen, bemerkte Spitzbart nach einem beinahe akrobatischen Bückling vor Gästen und anwesenden Künstlern in seiner Begrüßung, die er zeitgemäß mit der Bemerkung abschloss, in seiner Einführung fänden sich keine „Desinformation, Verschwörungstheorien, Lügen oder Künstliche Intelligenz“.
Spitzbarts Fähigkeit, durch seine Ausstellungstätigkeit Zusammenhänge zu vermitteln, hob Peter Assman in seiner Eröffnungsrede hervor und zitierte in diesem Zusammenhang Theodor Adorno mit seiner Aussage „Kunst ist tatsächlich die Welt noch einmal …“. – In welcher Vielfalt, das zeigen die ausgestellten Werke durchaus eindrucksvoll.
Die Zeichnungen und Skulpturen des Künstlers, Fotografen und Autors Markus Wörgötter, teils an surreale Werke Goyas erinnernd, öffnen, so Assmann, Welten der Phantastik. Über die großformatigen Malerein des Wiener Künstlers Walter Vopava hieß es, damit gelänge es, Schwarz als Farbe zu vermitteln.
Architekturzeichnungen von Laurids und Manfred Ortner – sie unterhalten ein renommiertes Architekturbüro in Wien und Berlin – sowie klassische Zeichnungen aus diesem Bereich vom 16. bis zum 19. Jahrhundert dienen als „Raumkunst zum Reflektieren, wie man in Räume eintritt“ (Assmann). Einen aktuellen Bezug zu diesen und weiteren Ausstellungsbereichen stellte Assmann wiederum mit einem Zitat von Christoph Schlingensief her: „Wer den Raum der Kunst benutzen kann, wird so leicht kein Terrorist.“
(Bericht: Michael Praschma)
Öffnungszeiten:
Galerie Tanglberg Mi, Do 18–21/Fr, Sa 12–16 u. 18–21/So 12–16
Schloss Hochhaus Di–Sa 10–19/So 10 bis auslaufend