Ausschuss-Ware: Verkehrte Welt am Tanglberg

16. Februar 2023

Es ist noch nicht allzulange her, dass die Mitglieder des Bau- und Straßenausschusses öffentlich zur Nennung konkreter Möglichkeiten zur Verbesserung und Erweiterung der Geh- und Radwege aufgerufen haben. Und nun, erstaunlicherweise, jüngst einen Antrag auf Verbreiterung des Gehwegs am Tanglberg kombiniert mit der Neuanlage eines Radweges und einer Einbahnregelung für KfZ mehrheitlich abgelehnt haben.

Über die für die schwächsten Verkehrsteilnehmer*innen chronisch prekären Verkehrsverhältnisse am Tanglberg ist im INVO.report bereits mehrfach berichtet worden. Wie uns in der Redaktion dieser Tage nun zugetragen worden ist, ist der ewige Stillstand im Bemühen um eine Lösung in der letzten Ausschussitzung kurz unterbrochen worden: Durch den Antrag einer in diesem Gremium vertretenen Gruppierung  (bei der es sich, anders als zu erwarten gewesen wäre, nicht um die Grünen gehandelt hat). Die darin vorgeschlagene Lösung: Verbreiterung des Gehwegs in Kombination mit einem Radweg.

Um den erforderlichen Platz dafür zu schaffen, hätte der motorisierte Verkehr – wie in vielen verkehrspolitisch auf der Höhe der Zeit agierenden Kommunen üblich – auf eine Fahrspur reduziert werden sollen. Dafür fand sich im Gremium, dessen deklariertes Ziel die Attraktivierung der Geh- und Radwege im Ort ist, keine Mehrheit. Wie zu hören war, aus Angst, dass eine Einbahnregelung am Tanglberg möglicherweise Durchzugsverkehr in den Kapellenweg umleiten würde.

Egal, wie man das finden mag: Die Optik wirkt bizarr. Bleibt abzuwarten, ob sich eines fernen Tages eine ganzheitliche Verkehrslösung für Vorchdorf City findet. Bis dahin bleibt nicht nur am Tanglberg wohl alles beim Alten.

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