28. Oktober 2023

So schnell sieht man sich wieder: Vor nicht einmal einem Jahr (Gastro-News #4) wurde an dieser Stelle über den neuen Pächter des traditionsreichen Kirchenwirts berichtet. Die Freude währte kurz – wie geht es weiter?

Gastronomie seit über 450 Jahren: Der Kirchenwirt in einer alten Ansicht (Quelle: Heimatbuch „Vorchdorf 2000“)

Schon seit einigen Monaten findet sich statt einer Speisekarte ein Zettel vor dem Eingang: Die Pacht wird mit 1300 Euro angeboten, eine Telefonnummer dazu. Google Maps weiß noch nichts von der Schließung der „Cuccina Italiana“; ganz aktuell zeigt die vermeintlich allwissende Suchmaschine nur Allerheiligen als Ruhetag an. Und an der neuen Landstraße gibt es noch ein Werbetransparent.

Die Verpachtungsabsicht ist aber ernst gemeint. Unter kichenwirt-vorchdorf.at finden sich mehrere Seiten mit Fotos, Grundriss und Angebotsdetails. Wie der in Wien ansässige Eigentümer des Gebäudes mitteilt, fehlt es auch nicht an Interessenten. Allerdings sei er aufgrund der letzten Erfahrungen inzwischen vorsichtig.

Auch mit dem Gedanken, das ganze zu verkaufen, spielt er. Dafür allerdings sind die Rahmenbedingungen denkbar ungünstig. Wer nicht über eigenes flüssiges Kapital verfügt, wird von den Zinsen am Kapitalmarkt derzeit nicht gerade zu solchen Investitionen ermuntert. Und Pläne, mit baulichen Maßnahmen vielleicht eine andere oder erweiterte Nutzung zu ermöglichen, sind angesichts gestiegener Baukosten ebenfalls nicht leicht zu realisieren. Insider halten es für unwahrscheinlich, dass ein Investor aus dem Ort hier die Initiative ergreift.

Aktualisierung: Tatsächlich findet sich auf der Immobilienplattform dibeo.at, einer Marke der Wiener Job Immobilien Motor (JIM) Marketing GmbH, ein Verkaufsinserat für den Kirchenwirt, in dem ausdrücklich auch die Möglichkeit erwähnt wird, im 1. Stock weitere Wohnungen einzubauen. 11 Kleinwohnungen seien im 2. Stock vermietet.