Funny Money – Heitere Stimmung in der Kitzmantelfabrik

18. Februar 2024
Theaterbesuch von Alfred E. Neumann

Nach dem letztjährigen Erfolg mit „Taxi, Taxi“ bringt die Theatergruppe Vorchdorf mit „Funny Money“ ein weiteres Theaterstück aus der Feder von Ray Cooney auf die Bühne. Auf Nachfrage wird allerdings bestritten, dass der Titel auch nur in irgendeiner Beziehung zu aktuellen Themen in Markt voller Leben stehen würde. Trotzdem, ganz lässt sich die Ortspolitik auch im Theater nicht ausklammern, aber dazu später mehr.

Geld regiert die Welt

Das schwungvolle Stück erzählt die Geschichte des Buchhalters Henry Perkins, der durch die Verwechslung seines Aktenkoffers plötzlich an über 2 Millionen Pfund kommt. Der Versuch, mit seiner Gattin seine eigene Geburtstagsfeier abzusagen und Hals über Kopf nach Spanien zu reisen, um dort das Leben und das viele Geld zu genießen, führt zu vielen Verwirrungen.

Das liebevoll gestaltete Wohnzimmer der Familie Perkins (herrlich die Motive der Bilder an den Wänden, vor allem der rote, recht verkaterte Kater sticht ins Auge) wird von Taxifahrern, Polizisten und Freunden der Familie besucht. Verwechslungen, Zweideutigkeiten und falsche Identitäten lassen keine Langeweile aufkommen. Die Stimmung in der Kitzmantelfabrik lässt darauf schließen, dass die Aufführung bei den gut 250 Besuchern hervorragend angekommen ist.

Ganz ohne Tagespolitik geht´s einfach nicht

Aktuelle Themen in Form des Kanzlermenüs von Herrn Nehammer und der Umgang eines Herrn Benko mit Geld finden Eingang in das kurzweilige Stück. Besonders langen und ausgiebigen Szenenapplaus gibt es aber für Sergant Slater, als die Polizistin laut und verzweifelt Ruhe von der hektischen Familie Perkins einfordert. „Hier geht´s ja zu wie im Vorchdorfer Gemeinderat“ hat das Publikum hörbar erheitert und wird entsprechend beklatscht. Ob das beim anwesenden Ortschef und seinem Pressereferenten auch der Fall war, entzieht sich unserem Wissen. Immerhin hat Sergant Slater damit auch eine Art von Mediation aufgezeigt, da auf der Bühne schlagartig Ruhe einkehrte.

Dass am Ende des Stücks der einzige Übeltäter, der verhaftet und abgeführt wird, von einem ehemaligen Politiker gespielt wird, sei aber reine Zufälligkeit, so wurde uns glaubhaft und mit einem Augenzwinkern des Darstellers höchstpersönlich versichert.

Viele Besucher haben den Abend dann noch gemütlich am Buffett ausklingen lassen. Die Möglichkeit, mit den Schauspielern ins Gespräch zu kommen und mehr über die seit November des Vorjahres laufenden Proben zu erfahren, hat man schließlich auch nicht jeden Tag. Auf jeden Fall gab es mit Funny Money in der Kitzmantelfabrik endlich wieder etwas zum Lachen. Möge das doch öfter der Fall sein!

Die Aufführungen finden jeweils am Freitag und Samstag statt, letzter Termin ist der 8. März. Vereinzelte Restkarten sind noch in den Verkaufsstellen (Trafik Fischer und Raiba Vorchdorf) erhältlich.

(Theaterbegleitung und Erinnerungsstütze: Inge Nussbaumer)

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