Kommentar von Florian Sedmak
(Zu diesem Kommentar gibt es eine Klarstellung der Redaktion.)
Vorchdorf, 3. April 2021
Nichts Genaues weiß man vorerst zum geplanten Hotel im Vorchdorfer Freibad. Und das regt ja die Fantasie und die Gerüchtebildung an wie nichts sonst. Geben wir uns also einmal in aller Unschuld der Vorstellung eines Aufenthaltes im projektierten Businesshotel für die internationalen Geschäftspartner von Miba & Co vor: Ab sechs Uhr in der Früh fahren da beim Schlachthof Pöll die Bauern mit den todgeweihten Schweinen vor. Das wird man bei geschlossenen Fenstern vermutlich gar nicht oder nur leise hören. Doch wenn man nach dem Aufstehen auf den Balkon tritt, wird man nicht umhin kommen, die Todesschreie des Schlachtviehs zu vernehmen. Ob das der Sound ist, mit dem man in den Geschäfts- oder Urlaubstag starten will? Falls das Frühstücksbuffet lokal sein sollte, wäre dann wenigstens gleich die Frage nach er Herkunft geklärt.
Frischer Schlachtgeruch
Mit der Frischluft ist es am Balkon mitunter auch nicht so weit her, wie alle wissen, die den unverkennbaren Mischgeruch von Blut, Kot und Eingeweiden rund um den Schlachthof schon einmal in der Nase gehabt haben. Der Versuch, die Firma Pöll zu einer Übersiedelung zu bewegen, soll einem Gerücht nach übrigens vorerst gescheitert sein. Zurück zur akustischen Kulisse: Die kann in einem Freibad einen Schallpegel erreichen, bei dem man am Arbeitsplatz bereits zwingend einen Gehörschutz zu tragen hätte. Nicht zu vergessen das durchdringende Zischen, wenn der Gasbehälter an der Schlachthofrückseite getauscht wird. Aber egal, untertags hält sich sowieso niemand in seinem Zimmer auf. Bleibt noch der Ausblick auf die schmucken Lawog-Häuser und die Schutthaufen am Eck der Billa-Ruine. Man darf gespannt sein auf die Bewertungen auf TripAdvisor und anderen Rating-Portalen.