Ein Hotel und viele Fragen

Vorchdorf, 1. April 2021

Wohl nicht zuletzt aufgrund der defensiven Informationspolitik des Hotelprojektbetreibers Marktgemeinde Vorchdorf stehen viele Fragen dazu im Raum.

* Wie realistisch ist die ausreichende Auslastung eines 100-Zimmer-Hotels in Vorchdorf wirklich?
* Wie attraktiv ist ein Standort unmittelbar neben einem Schlachthof und einer Bauruine (der ehemaligen Billa-Filiale)?
* Warum wird ein Hotelgroßprojekt ausgerechnet in einer Zeit betrieben, in der die österreichische Hotelbranche insgesamt in ihrer Existenz gefährdet scheint und massive Zweifel bestehen, dass Geschäftsreisen im Zeitalter der Videokonferenzen jemals wieder das Vor-Corona-Niveau erreichen?
* Wer trägt die Kosten für den Hochwasserschutz des Baugeländes?
* Finanziert die Gemeinde den Bau der Tiefgarage?
* Wie konfliktfrei kann die angedachte Eigentumskonstellation sein, laut der das Hotelgrundstück und das Hotel einer privaten Gesellschaft gehören, die darunter liegende zweistöckige Tiefgarage aber der Gemeinde? Vertikal gesehen, würde ein und dieselbe Liegenschaft zwei verschiedenen Eigentümern gehören.
* Wer soll und wird das Hotel betreiben?
* Was soll mit der Liegenschaft geschehen, falls der Hotelbetreiber insolvent wird? Verwandelt sich das Hotel dann in ein Wohnhaus? Und wer führt dann das Freibad weiter?
* Wie sollen und werden die Betriebskosten für das Freibad zwischen Betreiber und Gemeinde geteilt?
* Wer setzt die Eintrittspreise fest?
* Wie vorausschauend ist es angesichts des voranschreitenden Klimawandels mit vermehrten Trockenperioden, einen ergiebigen Trinkwasserbrunnen mitten im Ort zu opfern?

3 Gedanken zu „Ein Hotel und viele Fragen

  1. Stenz Rita

    Laut Aussage des Bürgermeisters (persönlich!) kann sich die Gemeinde den Erhalt des öffentlichen Schwimmbades und die Sanierung der Kabinen nicht mehr leisten! Das Defizit der laufenden Erhaltung (jährlich 150 000€) ist auch nicht mehr zu finanzieren. Ich frage mich: trägt nach dem Bau des Hotels die Kosten der neue Betreiber?? Oder löst sich das Defizit dann von selbst auf?
    Wenn die Tiefgarage dann der Gemeinde gehört, fallen auch wieder Kosten an. Die kommen dann zu dem Defizit des Bades noch dazu! (Zahlt sicher auch der Hotelbetreiber!?) Ganz abgesehen davon, wer fährt in Vorchdorf in eine Tiefgarage?
    Gibt es in unserer Gemeinde nicht irgendwo einen bereits zubetonierten Grund für den Bau eines Hotels? Müssen es unbedingt 100 Zimmer sein? Vorchdorf ist kein Urlaubsziel für Erholungsuchende. Schon gar nicht an einem öffentlichen Schwimmbad!

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    1. Andrea Hahn

      … sehr interessante Fragen!

      Zur Information eine Auflistung der Defizite von 2015 bis 2019 (2020 ist noch nicht bekanntgegeben)
      2015 -58.541,26
      2016 -92.118,98
      2017 -76.812,08
      2018 -80.979,71
      2019 -130.424,54 hohe budgetierte Kosten bei Instandhaltungsmaßnahmen (Einströmkanäle, Mess- und Regeltechnik, Bademeisterturm)

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    2. Manfred Pichler

      Das Areal des alten Billa wäre doch prädestiniert für so ein Hotel.
      Hotel „Autobahnblick“. Schnell beim Friedhof. Schnell in der Moschee.

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