Vorchdorf, 4. April 2021
Das ist ein Bildnachtrag zum Kommentar „Wenn es falsch ist, dann ist es falsch, verdammt!“ Das Zitat des gerade verstorbenen Portisch soll unsererseits selbstverständlich keine Kriegserklärung sein. Wenn wir uns der Wahrheit verschreiben – im buchstäblichen Sinn verschreiben, dann wird das allerdings ganz von selbst zur Waffe. Einer geistigen Waffe. Und zwar immer da, wo die Wahrheit unter der Decke gehalten werden soll.
Nun sind wir weder Wiki Leaks noch haben wir einen Hugo Portisch. Aber das Prinzip ist dasselbe. Portischs „Check, re-check, double-check“ gilt für uns ebenso wie sein Grundsatz, den Mächtigen (haben wir die hier?) gegenüber unerschrocken und zugleich fair zu sein. Portisch war einer, der „ein Interview nicht als Verhör verstanden hat, einen Kommentar nicht als Inquisitionsbericht – und ein Medium nicht als modernen Pranger. Und er hat darauf geachtet, dass wir die schwierigen Prozesse der politischen Willensbildung in der Demokratie nicht als ‚Zank‘ oder ‚Streiterei‘ verunglimpfen – und einen Konsens nicht als ‚Kuschelei'“, so Furche-Herausgeber Heinz Nussbaumer bei der Laudatio, als Portisch für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde. Das sind exzellente Leitlinien.