Ein Markt voller Leben – im Gespräch mit Pater Franz Ackerl

4. August 2021

Der seit September 2019 als Pfarrer in Vorchdorf tätige Pater Franz Ackerl stand dem INVO.report für ein ausführliches Gespräch zur Verfügung. Der gebürtige Bad Haller fühlt sich mittlerweile im Ort recht wohl und kennt Vorchdorf aus den verschiedensten Blickwinkeln. Als Abschiedsscherz meint er noch: „Ich gründe jetzt eine Partei – PFLUG – Partei für Liebe und Gerechtigkeit, damit werde ich umackerln“. Das ist Pater Franz, wie er leibt und lebt, immer mit einem Scherz auf den Lippen aber mit großer inhaltlicher Stärke.

Pater Franz Ackerl: Vorchdorf ist ein Markt voller Leben, weil

  • sich die Leute trotz der Größe des Ortes noch gut kennen
  • die Vorchdorfer*innen Offenheit zeigen
  • es hier ein Interesse am Anderen gibt
  • der Ort Lebensqualität hat
  • alle Grundbedürfnisse abgedeckt werden
  • man überall schnell ist
  • es eine gute öffentliche Verkehrsanbindung gibt
  • mir die ländliche Gegend gefällt und ich die Nähe zum Salzkammergut schätze
  • ich mit Besucher*innen gern die Wander- und Spazierwege nutze bzw. im Ascherwinkel unterwegs bin
  • Vorchdorf nach Ansicht einiger Kollegen ein kulinarisches Mekka ist
  • das Zentrum verkehrentlastet ist

Hier braucht’s Verbesserung:

  • bei der öffentlichen Verkehrsanbindung – die ist zwar gut, aber ohne Umsteigen nach Linz zu kommen, wäre attraktiver
  • bei der Umsetzung des Generationencampus wäre mehr drin gewesen – von Fachärzten über Hausärzte bis hin zu den Wohnungen und Therapieangeboten. Die Xundheit-Praxis von Herrn Resl in Kremsmünster funktioniert zum Beispiel einwandfrei.
  • bei der Belebung des Zentrums – viele Nachbarn habe ich ja nicht
  • Leerstand für leistbaren Wohnungsbau nutzen

Das fehlt noch:

  • Fachärzte, Wahlärzte, Bandagisten
  • vielleichte mehr Angebot für die Jugend zum Fortgehen

Was sonst noch wichtig ist:

  • die Pfarre kauft sicher keine Parkplätze – davon gibt es in Vorchdorf genug
  • Wohnen ist zum unleistbaren Gut geworden – die Politik ist da mehr als jezuvor gefragt
  • dass man sich die Dimensionen der geplanten Projekte genau anschaut und überlegt, welche Zielgruppen was brauchen
  • dass wir uns als Gesellschaft auch um die Ärmeren kümmern, zusammenhalten und auf unsere Stärken schauen
  • Wie können wir der Gesellschaft wieder Mut machen? Wir brauchen mehr Zuversicht und sollten sehen lernen, wie privilegiert wir in Wirklichkeit sind. Schließlich gehört Österreich zu den reichsten 5% der Weltbevölkerung mit einer Top medizinischen Versorgung.
  • „Jetzt ist meine Predigt beendet.“ 🙂

Ein Markt voller Leben mit Pater Franz Ackerl.

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