7. Oktober 2021
Wenige Tage vor der Bürgermeister-Stichwahl wurde in Vorchdorf ein Flugblatt in viele Haushalte versendet, dass mit harter Kritik an Johann Mitterlehner und der ÖVP dazu aufruft, für Albert Sprung (Liste Vorchdorf) zu stimmen. Die Liste Vorchdorf distanziert sich davon. Von wem das Flugblatt stammt, ist unklar, nur dass ein älterer Mann es in Vorchdorf aufgegeben haben soll.
Aufmachung und Themen des zweifelhaften Flugblatts sind teils durchaus ähnlich wie die bekannten Aussendungen der Liste Vorchdorf. Der Stil allerdings ist deutlich aggressiver und attackiert Mitterlehner frontal. Irritierend ist darüber hinaus das „Kleingedruckte“: Im Impressum erscheint eine bis dato unbekannte Organisation „Für ein sauberes Vorchdorf“ mit zwei Herren Gruber und einer nicht existierenden Anschrift und Telefonnummer. Eine weitere Auffällligkeit: Der Grundstücksverkauf zum Bau einer „islamistischen Großmoschee“ ohne Einbindung der Bürger ist einer der Kritikpunkte. Das Thema tauchte allerdings bisher bei der Liste Vorchdorf nicht auf.
Die Liste Vorchdorf hat sich von der Aussendung auf Ihrer Website distanziert und mitgeteilt, sie habe auch gegenüber Mitterlehner persönlich betont, dass das Flugblatt nicht ihren Vorstellungen von einem fairen Wahlkampf entspreche.
Wem die verdeckte Aktion letztlich nützt bzw. schadet, ist nicht absehbar. Die Wirkung des Flugblatts hängt stark davon ab, auf welche vorhandenen Einstellungen zu den beiden Kandidaten sie stößt. Extreme Gegner von Mitterlehner ebenso wie von Sprung werden unterstellen, dass es sich um einen gelenkten Untergriff handelt. Gemäßige Sprung-Wähler könnten genausogut aber auch abgeschreckt werden. Ebenso denkbar wäre „unerbetene“ Propaganda aus dem Ruder gelaufener Anhänger. Der Spekulation – ohne irgendeine Faktenbasis – ist damit Tür und Tor geöffnet. Der Vorgang dürfte jedenfalls die gemeindepolitische Verbitterung auf den letzten Metern vor der endgültigen Bürgermeisterwahl verstärken.
Lieber älterer Herr!
Ein Impressum bei einem Postwurf fälschen wird mit bis zu 20.000 Euro Strafe geahndet. Zur weiteren Info: Eine üble Nachrede (ob es sich um eine handelt, will ich hier nicht behaupten) öffentlich in über 2000 Haushalten versenden kann mit einem Jahr Freiheitsstrafe enden.
Wir haben in diesem Wahlkampf ein Niveau erreicht, das schon fast ZIB-2-würdig ist und unsere Paradepolitiker Strache und Kurz beinahe in den Schatten stellt. Herr Filzmaier würde eine Freude haben, darüber zu berichten.
Bitte wieder runter auf den Boden der Realität! Wir sind ein kleiner Ort mit 8000 Einwohnern. Wie soll mit solchen Aktionen ein zukünftiges Miteinander in unserem Gemeinderat funktionieren?
Wir heißt es so schön… die Geister die ich rief, werd ich nun nicht los…
Lieber Alfred, ganz klar ist mir nicht, warum auch Du in den mittlerweile systemimmanenten weinerlichen Chor der ÖVP-Sichtweise eines vergifteten Klimas und eines schmutzigen Wahlkampfes mit Halbwahrheiten einstimmst. Eigentlich habe ich Dich stets als jemanden (ein)geschätzt, der weites Denken besitzt und über den Tellerrand hinausblickt. Als interessierter Beobachter des Wahlkampfes in Vorchdorf kann ich Deine Einschätzung überhaupt nicht teilen, da Albert Sprung mit seiner Liste stets nur Fakten und für die handelnden Politakteure zugegebenermaßen nicht immer angenehme Missstände aufgezeigt hat. Die Wahrheit tut halt manchmal weh. Beste Grüße, Tom
Lieber Herr Hollinetz,
Sie beziehen Ihren Kommentar wohl auf das irritierende Flugblatt, von dem wir uns als Liste Vorchdorf nachweislich bereits am 6. Oktober distanziert haben. Ja, der Wahlkampf in Vorchdorf war über weite Strecken von allen Beteiligten sehr offensiv geführt. Aus meiner Sicht verständlich, wenn erstmals mehrere Problembereiche zur Sprache gebracht werden, die Vorchdorf und seine Bürger*innen betreffen. Wir haben dabei immer das Ziel verfolgt, belegbare Fakten transparent zu machen. Das ist auch einer unserer wichtigsten Programmpunkte, den viele Vorchdorfer*innen sowohl bei der GR-Wahl als auch beim ersten BGM-Wahlgang unterstützt haben. Falschinformationen, unbelegte Unterstellungen oder gar ein „politisches Niederbrennen“ liegen uns daher absolut fern! Es ist mir wichtig, dies hier in aller Deutlichkeit festzuhalten. Harte Argumente in der Sache ja, aber niemals unsachlich – das ist für uns absolute Priorität.
Herzliche Grüße, Albert Sprung
Die Saat geht auf!
Herzlichen Glückwunsch an alle, die Vorchdorf politisch niederbrennen wollen, um dann einem neuen Phönix den „Sprung“ aus der Asche zu ermöglichen. Skandalisierungen, Unterstellungen, Unsachlichkeiten und Halbwahrheiten sind die Samen, die in letzter Zeit ja eifrigst gestreut wurden und das politische Klima vergiftet haben.
Alfred Hollinetz
Fred, Du sprichst mir aus dem Herzen!