Neue Gemeindevertretung mit 6 politischen Farben

29. Oktober 2021

Nach den Gemeinderatswahlen und der Bürgermeisterstichwahl, aus der Johann Mitterlehner (ÖVP) als Sieger hervorging, wurden nun am 28. Oktober alle Mandatare bei der konstituierenden Sitzung angelobt. Erstmals gibt es sechs verschiedene politische Gruppierungen im Gemeinderat. Neu: Liste Vorchdorf und NEOS.

Mit insgesamt 37 Gemeinderäten angelobt wurden auch Bürgermeister Johann Mitterlehner, Margit Kriechbaum als Vizebürgermeisterin und Alex Schuster als Vizebürgermeister. In den Gemeindevorstand ziehen daneben Mag. Christian Beisl (ÖVP), Klaus Richter (SPÖ), Hannes Sappl (FPÖ), Mag. Albert Sprung und Wolfgang Ettinger (Liste Vorchdorf) sowie Mag. Reinhard Ammer (Grüne) ein.

Die Mandatsverteilung lautet ÖVP 11, FPÖ 7, LV 7, SPÖ 6, Grüne 5 und Neos 1. Auch die Fachausschüsse wurden neu besetzt. In jedem Ausschuss sitzen Vertreter*innen aller Parteien. Die Ausschüsse für Finanzen und Raumordnung führt die ÖVP. Neu hinzu bekommt die ÖVP den Ausschuss für Jugend und Sport. Die Liste Vorchdorf wird dem Bau- und Straßenausschuss vorstehen. Bei der FPÖ bleiben Sozial- und Wohnungsausschuss sowie Prüfungsausschuss. Eine neue Ausschussverantwortung bekamen die Grünen, die den Bildungs- und Kulturausschuss leiten werden. Die SPÖ stellt den Obmann für den Umweltausschuss.

Mitterlehner würdigte Amtsführung von Schimpl

Nach 13 Jahren als Bürgermeister schied DI Gunter Schimpl aus dem Amt. Sein Nachfolger fand ausführliche lobende Worte. Vorchdorf habe eine tiefgründige Transformation und Urbanisierung, Veränderungen im Bereich Nahversorgung, eine Weiterentwicklung von Wirtschaft, Kultur- und Veranstaltungswesen sowie Infrastruktur erfahren. Die Zahl der Arbeitsplätze sei um über ein Drittel auf 4000, das Vorchdorfer Einzugsgebiet von 10.000 auf 25.000 Personen angestiegen.

Zu Schimpls Agenda hätten außerdem die Verdichtung des Ortskerns, die nachhaltige Umsetzung von Tourismusprojekten, Investitionen zur Revitalisierung der Kitzmantelfabrik, brachliegender Areale im Bereich des GenerationenCampus oder der „Alten Molkerei“ gezählt, aber auch umstrittene Projekte wie die Verlegung des islamischen Gebetshauses von Messenbach zur Neuen Landstraße. Zuletzt habe Schimpl die Realisierung der „Europäischen Kulturhauptstadt 2024 Bad Ischl“ vorangetrieben.

Mitterlehner kündigte ein Zugehen auf alle Fraktionen und eine Harmonisierung der Stimmung im Ort an. Projekte wie der Um- und Neubau der Schule, die Errichtung von Sportanlagen oder ein nachhaltiger Hochwasserschutz stünden auf dem Programm. Dazu forderte er bei allen Beteiligten, Bürgern und Medienvertretern mehr gegenseitigen Respekt, Ehrlichkeit und Wertschätzung ein, hieß es in der per Pressseinformation  versendeten Mitteilung des neuen Bürgermeisters.

Der neue Gemeindevorstand, v. l. n. r.: Hannes Sappl (FP), Albert Sprung (LV), Vbgm. Alex Schuster (FP), Wolfgang Ettinger (LV), Bgm. Johann Mitterlehner (VP), Klaus Richter (SP), Vbgm. Margit Kriechbaum (VP), Reinhard Ammer (Gr) und Christian Beisl (VP); Foto: Marktgemeinde Vorchdorf

4 Gedanken zu „Neue Gemeindevertretung mit 6 politischen Farben

  1. Kritischer Vorchdorfer

    (Name ist der Redaktion bekannt)
    Als Vorchdorfer Bürger würde ich mir nach dem intensiven Wahlkampf im Sinne der viel propagierten Bürgernähe wünschen, dass sich die angelobten Gemeindevertreter in Klausur begeben, um eine Vision und in weiterer Folge eine Strategie zur Ortsentwicklung auszuarbeiteten.
    Nach Jahren, in welchen die Weiterentwicklung der Gemeinde anhand versiegelter Bodenfläche bewertet wurde, wäre es an der Zeit, nachhaltiger zu agieren. Die Urbanisierung von Vorchdorf ist geprägt von massiv steigendem Verkehr und aussterbendem Ortskern. Eine Einkaufsmeile ohne jegliches Verkehrskonzept wurde bewilligt und der Niedergang der Vorchdorfer Wirtshauskultur unterstützt, indem der gemeindeeigene Gasthof in einen Gourmet-Tempel für Restaurant-Touristen umfunktioniert wurde.
    Dass die Entwicklungen der letzten Jahre von strategielosem Aktionismus geprägt waren, ist im Wahlkampf umfangreich ans Tageslicht gekommen.
    Um zu sehen, dass es in der heutigen Zeit auch bürgernäher geht, muss man sich nur in den Nachbargemeinden umsehen. Nun wäre es Zeit, im Sinne der von allen Seiten versprochenen Bürgernähe einen neuen Weg einzuschlagen.

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  2. Susi Windischbauer

    Frauen sind in unserer Gesellschaft zwar nur leicht aber immerhin in der Überzahl. Ich werfe deshalb hier die Frage auf, ob ein Gemeindevorstand wie oben am Bild mit einem Frauenanteil von 11,1%, für sich beanspruchen kann unsere Gesamtgesellschaft in Vorchdorf angemessen zu representieren.

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  3. Christian Hummelbrunner

    Sooo neu in der Ausschussverantwortung sind die Grünen nicht! Der Obmann vom Umweltausschuss in den letzten 6 Jahren war Mag. Norbert Ellinger

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    1. Michael Praschma Beitragsautor

      Danke für den Hinweis. Meine Formulierung war tatsächlich in der ursprünglichen Formulierung („neu in der Ausschussverantwortung“) völlig verunglückt. Das ist jetzt richtiggestellt.

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