12. Mai 2022
Meinung am Donnerstag
Wie man an eine Einladung von Kaiser Robert Heinrich I. und seinem Obersthofmeister Seyffenstein kommt, ist mir ehrlich gesagt nicht bekannt. Doch da sich eine M.a.D. unter anderem an unseren Bürgermeister und seine Vize gerichtet hat, wurde ich höchstpersönlich hier im Forum zu einer Audienz geladen. Für die Bereitschaft zu diesem Miteinander bin ich unserem Bürgermeister sehr dankbar!
Die Überraschung war von kurzer Dauer
Die Überraschung bei Bürgermeister Hans Mitterlehner und Vize Margit Kriechbaum, wer denn die Person ist, die ihren Namen bei einem Satiremagazin und seinem Protagonisten Alfred E. Neumann entlehnt hat, war recht rasch verflogen. Vor allem, nachdem ich die Gelegenheit bekam zu erklären, warum ich unter diesem Decknamen meine Meinung äußere.
Ein eher resches Nein gab es auf das Ansinnen meines journalistischen Begleiters Michael Praschma, eine Tonaufzeichnung des Interviews vorzunehmen, was dann aber doch zeigte, dass wir der Ortspolitik noch nicht so ganz geheuer sind. Aber primäres Ziel des Gespräches war es ja, die in der Mini-Serie zum Thema Bildungscampus geäußerten Fragen detaillierter zu erörtern und möglichst auch konkrete Antworten zu bekommen. Unsere Vorbereitung hatte einen beachtlichen Fragenkatalog hervorgebracht, dem die Redaktion auch bald einen eigenen Beitrag widmen wird.
Vorweg, acht Jahre Geschichte und ein wirklich beeindruckend dicker „Masterplan“ für den Vorchdorfer Bildungscampus haben es nicht gerade leichter gemacht herauszufinden, warum sich in der Sache einfach nichts bewegt. Ob das an der anscheinend notorisch fehlenden Rückmeldung seitens des Landes oder aber der gefühlt nicht so ganz klar geplanten und dokumentierten Nachverfolgung seitens der Ortspolitik lag bzw. liegt, lässt sich schwer festmachen. Uns wurde ein Einblick in Abläufe gewährt, der meine bisherigen Vorstellungen von Bürokratie und verschleppten Entscheidungen deutlich übertrifft – und mich froh sein lässt, dass es mich nicht in die Politik verschlagen hat! Es dürfte wohl auch viel Hoffnung in die neue Amtsleitung gelegt werden, die ja quasi als Geschäftsführung der Gemeinde das Projekt neuerlich vorantreiben soll. Sozusagen Tiroler Charme versus Pettenbacher Arroganz – Ausgang offen, aber ich drücke die Daumen!
Was noch nicht ist, kann ja noch werden
Ich kann von einem atmosphärisch über weite Strecken angenehmen, knapp 90 Minuten langen Gespräch berichten. Was mich persönlich sehr überrascht hat: Als wir auf die Inhalte der Bildungscampus-Serie verwiesen haben, hat uns die Ortsspitze recht offenherzig vermittelt, dass sie keine INVO.report-Leser seien und von daher nicht jedes Detail der Artikel kennen würden. Okay. Ich lese auch nicht jede Zeitung. Aber ich lese jedes Medium, das ich für meinen Job benötige. Da ja das „V“ im INVO.report bekanntlich für unseren Ortsnamen steht, wäre ich dann doch davon ausgegangen, dass die Lokalpolitik schon ein halbwegs ausgeprägtes Interesse an Berichten, Lesermeinungen und Stimmungen in der Bevölkerung haben sollte – auch, wenn es nicht den eigenen Vorstellungen entspricht.
Durchs Reden kommen die Leut z´sammen – Jour fixe im Amt?
Immerhin, diese Vorgänge belegen einmal mehr: Durchs Reden kommen die Leut z´sammen! Es war mir daher zum Abschluss unserer Bürgermeisteraudienz ein wichtiges Anliegen, ganz konkret vorzuschlagen, dass es mit einem auf Ortsthemen fokussierten Medium regelmäßige Gespräche gibt – im Berufsleben auch gerne als Jour fixe bezeichnet –, um im direkten Kontakt informiert zu sein, über Positives wie Negatives. Wir können nun berichten: Mitterlehner will das machen. Offen ist nur noch, ob exklusiv mit dem INVO.report oder mit allen lokal berichtenden Medien. Auf Termin und Turnus warten wir gespannt.
Wer folgt dem bürgermeisterlichen Beispiel?
Alles Neue bringt bekanntlich der Mai. Vielleicht ja auch ein Mehr an Gesprächen, Meinungen und Rückmeldungen. Schwarz und Orange haben uns schon etwas zu sagen. Warum eigentlich die anderen Farben nicht? Fällt mir schwer zu glauben, dass es dort keine interessanten Meinungen gibt. Es bleibt mir somit nur zu hoffen, dass wir die Politspitze im Ort als regelmäßige Leser gewinnen konnten und sie Teil der sich erfreulich entwickelnden Zugriffszahlen sein werden!
Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut.
Einen schönen Donnerstag
wünscht Alfred E. Neumann
PS: Als ich kürzlich in der M.a.D. um Aufklärung zum Thema Inkoba ersucht habe, gab es einige sehr interessante Rückmeldungen. Einen daraus resultierenden Fragekatalog hat uns GR Matthias Traunbauer, der Vorchdorfer Mann vom Fach, was Inkoba betrifft, dankenswerterweise pünktlichst beantwortet! Mehr recht bald an dieser Stelle.