M.a.D. #20: Wer viel redet, glaubt am Ende, was er sagt

11. August 2022
Meinung am Donnerstag

Weise Worte. Man schreibt sie dem französischen Schriftsteller Honoré de Balzac (1799–1850) zu. Wie wäre es aber heute mit einem Beispiel aus Vorchdorf, als Beweis dafür, dass dieses Zitat auch nach gut 200 Jahren seine Berechtigung hat?

Ich gehe davon aus, dass ein Großteil von uns Vorchdorfern sämtliche Projekte unterstützt, die der Jugend, also unser aller Zukunft, zugutekommen. Dementsprechend beeindruckt mich der lange Atem von Thomas Haudum und den Naturfreunden Vorchdorf ganz besonders! Es wird unglaublich viel getan, damit unsere Teenager ihre Freizeit sinnvoller nützen können, die Zeit am Computer und/oder Handy reduziert wird und sie vor allem Spaß an Bewegung finden. Über Vorhaben nicht viel zu reden, sondern sie voranzutreiben und vor allem auch zu realisieren, das ist es, was zählt!

Hartnäckigkeit führt zum Erfolg

Ende Juli erfolgte dann der Spatenstich für einen Pumptrack samt Skills Park. Initiiert wurde das Projekt schon vor den Wahlen 2021, und umso beindruckender die Hartnäckigkeit der Naturfreunde, es zu realisieren. Wenn in diesen Tagen also möglichst viele freiwillige Hände anpacken, dann wird sich der Plan umsetzen lassen, damit schon im Herbst Biker, Scooteristen, Inline- und Skateboarder in Vorchdorf ein wahres Paradies vorfinden. Für alle, die nicht wissen, wo sie denn ihre Kräfte helfend einsetzen könnten: Das Projekt wird hinter dem Areal des Sportplatzes realisiert. – You are welcome!

Die (zwischenzeitlich parteiunabhängigen) Naturfreunde sind nicht als Sprücheklopfer bekannt, sondern packen an, planen, bemühen sich um Sponsoren und kämpfen um die Finanzierung. Dass in weiterer Folge Politiker ob dieser Erfolge gerne große Reden schwingen, das kennen wir ja zur Genüge von der Bundes-, Landes- oder Dorfebene – und das wird sich wohl auch nicht wirklich vermeiden lassen.

Aber ich kann und will es einfach nicht mehr hören, wenn Gutes fast schon reflexartig mit negativen Seitenhieben kommentiert wird. Warum müssen denn einige immer wieder den elektronischen Krieger geben, der nichts anderes kann, als das kleine Negative im großen Positiven herauszupicken, um es dann via Social Media aufzublasen und hinauszuplärren? Leider wird die Liste an Beispielen dafür ja immer länger: Umsetzung Live-Stream der Gemeinderatssitzung, zeitgemäße, elektronische Übermittlung von Unterlagen, Überdenken der INKOBA-Mitgliedsbeiträge – und seit letzter Woche ganz aktuell der Pumptrack mit dem Skillspark!

Es geht um Vorchdorf – nicht um Befindlichkeiten

Warum kann man denn nicht gemeinsam stolz über erfolgreiche Umsetzungen berichten? Warum lässt sich denn jetzt sogar schon ein Jungmandatar dazu hinreißen, das tolle Projekt der Naturfreunde gleich wieder für einen Rundumschlag gegen den (Originalzitat!) „politischen Mitbewerb“ zu nützen? Man sagt, „einem Ingenieur ist nichts zu schwör“, wie wäre es denn mit einem konkreten Vorschlag: Ganz gemütlich in die Gartenhütte setzen und über die Worte des Parteikollegen und Bürgermeisters nachdenken, wie seine mit seltener Emotion geäußerte Forderung nach „mehr Wertschätzung, Respekt und Ehrlichkeit“ endlich auch einmal umgesetzt werden kann? Und wenn die Hütte groß genug ist, könnte man ja gleich noch jene www-Rabauken einladen, die Facebook mit Worten wie „Eklat“, „Skandal“ und „Husch Pfusch“ bei den oben erwähnten Beispielen mißbraucht haben.

Vielleicht hilft ja eine entspannte Umgebung, einfach mal darüber zu sinnieren, ob man mit diesem unguten Verhalten für (anscheinend angestrebte) höhere politische Weihen überhaupt geeignet ist. Ich habe die Hoffnung noch immer nicht aufgegeben, dass mit dem politischen Nachwuchs auch ein besseres Miteinander entsteht und man anscheinend eingefahrene Pfade recht bald verlässt. Wie ein Mitbürger und Gewinner einer Flasche Kernöl es letzte Woche unmissverständlich ausgedrückt hat – so sehen es eben auch Sieger!

Mehr Bademeister gesucht

Selbstverständlich habe ich nicht vergessen, dass sich unser Ortsoberhaupt in unserem Interview gewünscht hat, mehr Positives über den Markt voller Leben zu lesen. Damals war es die Suche nach dem Bademeister, seither blieb es leider still mit Erfolgsmeldungen. Es wird einem halt nicht gerade leicht gemacht, aber die Naturfreunde haben uns motiviert, optimistisch zu bleiben. Egal, wer aus der Politik sich den Pumptrack nun als Erfolg umhängen will, die tatsächlichen Lorbeeren haben sich ausschließlich Thomas und sein Team verdient! Vielen, vielen Dank euch allen!

Übrigens, „Ruhm ist ein Gift, das der Mensch nur in kleinen Dosen verträgt.“ Womit wir wieder am Anfang wären, denn auch diese Worte hat unser französischer Freund Honoré de Balzac mit Weitblick niedergeschrieben.

Einen schönen Donnerstag
wünscht Alfred E. Neumann

2 Gedanken zu „M.a.D. #20: Wer viel redet, glaubt am Ende, was er sagt

  1. Albert Sprung

    Wir unterstützen selbstverständlich sämtliche Projekte, die der Jugend, also unser aller Zukunft, zugutekommen. Wir gratulieren Thomas Haudum und den Naturfreunden Vorchdorf ganz besonders für die Realisierung von Pumptrack und Skillspark.
    Und selbstverständlich waren wir bzw. ich seitens der Liste für Vorchdorf bei allen offiziellen Besprechungen rund um dieses Projekt, sofern wir bzw. ich dazu eingeladen wurden. Nachdem ja, wissenschaftlich belegt, Telepathie nicht funktioniert, können wir auch nur von solchen Zusammenkünften wissen, über die man uns informiert hat. Da liegt wahrscheinlich der Hund, oder man könnte auch sagen, „der ÖVP – Mario“, begraben. Dieser verbreitet leider über diesen Sachverhalt Lügen. Und das ist äußerst schade und nicht gerade sehr förderlich für eine konstruktive Zusammenarbeit.
    Die Vorchdorferinnen und Vorchdorfer sollten auch wissen, dass Skillspark und Pumptrack von allen (allen – auch mit Orange) Fraktionen unterstützt wurde, auch wenn es jetzt quasi eine alleine für sich reklamieren möchte.
    In der Finanzklausur vor einem Jahr hat es seitens unseres Dorfobersten noch ein anfängliches Zögern gegeben und zu diesem Zeitpunkt noch keine Budgetmittel in der erforderlichen Höhe. Aber einige Monate später wurden diese dann gefunden und auch von allen (allen – auch mit Orange) Fraktionen im Gemeinderat beschlossen.

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  2. Gottfried Ohler

    Wie ich aus diesem M.a.D. #20-Bericht erkennen kann, geht das Hick-Hack und die gegenseitige Verunglimpfung und Denunzierung ungeniert weiter. Szenarien spielen sich ab, die wahrlich nicht auf konstruktive Zusammenarbeit aller Fraktionen im Gemeinderat schließen lassen. Sehr, sehr schade.

    Faktum ist: Eine neue Fraktion entwickelte sich, gewählt von Vorchdorferinnen und Vorchdorfern, und zog in den Gemeinderat ein. Das Ergebnis ist nun mal zu respektieren und zu akzeptieren!
    Wurde auch von Herrn Josef Schwaha und Herrn Tom Edtmeier im Sommergespräch so festgehalten.

    Sich mit dieser neuen Situation auseinanderzusetzen und Gespräche zu führen ist die Aufgabe des gesamten Gemeinderates, wie es Alfred E.Neumann im Bericht auch vorschlägt.

    Ein paar Anregungen dazu:

    ENTSCHULDIGUNG und VERSÖHNUNG in großer Runde

    FEINDBILDER von der Wand abhängen (besser noch, vernichten) und durch Zusammenrücken und respektvolle Gesprächskultur tauschen, ist eine Notwendigkeit.

    Gegenseitiges VERTRAUEN stärken, MISSTRAUEN abbauen.

    TOLERANZ üben und nicht jeden Vorschlag und Antrag als bösen Angriff interpretieren, nur weil er von einer anderen Fraktion/Partei kommt. Um eine Sache, Idee, einen Standpunkt streiten ist erlaubt und manchmal auch unvermeidbar. Das Ziel darf aber nicht aus den Augen verloren werden. Durch Diskussion mit einem vermeintlich unliebsamen Gesprächspartner lassen sich auch sehr gute Ergebnisse erzielen. Dies wurde ebenfalls von Herrn Schwaha, Herrn Edtmeier und Herrn Wiener in ihrer Amtszeit praktiziert und im Sommergespräch erwähnt.

    AUSGRENZUNG, weil mir jemand nicht in den Kram passt, geht schief und ist schleunigst zu beenden. Je mehr Ausgrenzung und Ignoranz das Gegenüber erfährt, desto heftiger wird das Bemerkbarmachen und die Gegenwehr ausfallen. Es macht keinen Sinn, noch länger auf dem Scherbenhaufen herumzutrampeln und sich bei jeder Begegnung diesen Spannungen auszusetzen oder gar aus dem Weg zu gehen.

    Der Unfug und Wahnsinn der generell in den (Un)Sozialen Netzwerken abläuft, nimmt ein erschreckendes, kriminelles Ausmaß an. Könnte es sein, dass man die Geister die man rief, nicht mehr los wird? Wenn es auch nicht einfach sein wird, aber es kann mit Mut und Überwindung gelingen, besser gesagt es muss möglich werden, eine fruchtbare Zusammenarbeit für Vorchdorf auf die Beine zu stellen.

    Wenn das gelingt, wäre es ein Riesenerfolg und ein „Hammer“ für Vorchdorf im positiven Sinn!! Und für alle Beteiligten eine Befreiung für die Seele. Ich hoffe fest und wünsche mir, dass sich meine Vision nicht als Illusion herausstellt.

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